Frankreich entschärft seine strikten Corona-Einschränkungen

Frankreichs strikte Corona-Regeln werden lockerer. Mehr Geschäfte
dürfen öffnen, die Menschen können länger vor die Tür. Ein Ende d
es
Lockdowns ist das aber noch nicht.

Paris (dpa) - Aufatmen für Geschäfte und Spaziergänger: Frankreich
hat von Samstag an weniger strikte Corona-Beschränkungen. Auch
nichtlebensnotwendige Läden dürfen ihre Türen dann wieder öffnen -

allerdings nur unter Auflagen. So müssen pro Kunde acht Quadratmeter
Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. Die Wirtschaft hatte schon seit
Wochen eine Wiederöffnung aller Geschäfte gefordert.

Für Sport und Spazieren im Freien wird künftig mehr Zeit eingeräumt.

Statt bisher einer Stunde pro Tag sind nunmehr drei erlaubt, der
Radius erweitert sich von 1 auf 20 Kilometer um den Wohnort herum.
Auch außerschulische Aktivitäten dürfen draußen wieder stattfinden.

Messen können mit maximal 30 Gläubigen wieder abgehalten werden. Auch
Bibliotheken und Archive dürfen wieder öffnen.

Die Entschärfung der Regeln folgt auf knapp einen Monat strikter
Beschränkungen, von denen zahlreiche weiterhin gelten. Das Verlassen
des Hauses ist in Frankreich auch künftig nur aus triftigem Grund
erlaubt - etwa, um zur Arbeit oder einkaufen zu gehen. Dabei ist eine
Bescheinigung mitzuführen. Wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
in seiner TV-Ansprache am Dienstag sagte, solle man nach wie vor von
Treffen mit Freunden und Familie sowie allen nicht notwendigen
Ausgängen absehen. Auch Premier Jean Castex mahnte, es sei zu früh,
um von einem Ende des Lockdowns zu sprechen.

Sinken die Corona-Zahlen weiter, rückt ein Ende der
Ausgangsbeschränkungen aber näher. Macron hat in Aussicht gestellt,
sie ab Mitte Dezember durch nächtliche Ausgangssperren zu ersetzen.
Auch Kinos, Theater und Museen könnten dann unter Auflagen wieder
öffnen. Den Gesundheitsbehörden zufolge hat Frankreich den Höhepunkt

an Neuinfektionen in der zweiten Corona-Welle bereits überstanden. Am
Freitag wurden etwa 12 450 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet.
Anfang November waren es teils deutlich mehr als 60 000 Fälle. In dem
Land mit 67 Millionen Einwohnern starben seit Ausbruch der Pandemie
mehr als 51 900 Infizierte.