Corona-Tests für gefährdete Gruppen sollen ausgebaut werden

Berlin (dpa) - Angesichts weiter hoher Infektionszahlen soll der
Einsatz von Corona-Tests vor allem für gefährdete Gruppen ausgebaut
werden - auch mit Schnelltests. Ziel sei, «umfassender und einfacher»
insbesondere Personengruppen ohne Symptome zu testen, «bei denen aber
dennoch eine Infektion naheliegend erscheint», heißt es in einem
neuen Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums. Das gelte
zudem für Menschen mit hoher Gefahr, dass sie oder andere in ihrem
Umfeld bei einer Infektion besonders gefährdet wären. Für Rückkehre
r
aus Risikogebieten im Ausland sollen Tests nicht mehr gratis sein.

Die Neuregelungen sollen am kommenden Dienstag (1. Dezember) in Kraft
treten. Konkret soll unter anderem klargestellt werden, dass man für
Tests nach einer Warnung über die Corona-App nicht gesondert vom Arzt
oder Gesundheitsamt als «Kontaktperson» festgestellt werden muss. Die
Verordnung soll zudem aufschlüsseln, in welchen Konstellationen man
als Kontaktperson gilt und sich nach ärztlicher Anordnung auch ohne
Symptome testen lassen kann - etwa bei engem Kontakt von mindestens
15 Minuten zu einem Infizierten in den letzten zehn Tagen.

Gelten soll dies auch, wenn man durch Nähe zu einem Infizierten «mit
hoher Wahrscheinlichkeit einer relevanten Konzentration von Aerosolen
auch bei größerem Abstand ausgesetzt war» - bei Feiern, gemeinsamem
Singen oder Sport in Innenräumen. Genannt werden zudem Menschen, die
mit einem Infizierten für mehr als 30 Minuten «in relativ beengter
Raumsituation oder einer schwer zu überblickenden Kontaktsituation»
waren - etwa in Schulklassen und bei Gruppenveranstaltungen, heißt es
in dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst
berichtete das Nachrichtenportal «ThePioneer» (Freitag) darüber.

Geregelt werden soll zudem, dass für Pflegeheimbewohner und Patienten
in Kliniken bis zu 30 Schnelltests pro Person und Monat möglich sein
sollen. Einrichtungen müssen dazu Test-Konzepte erstellen. Bisher
sind in Pflegeheimen bis zu 20 Tests pro Monat und Bewohner möglich.