Landrat: Schnelltests notfalls ohne Bürgermeister-Unterstützung

Hildburghausen (dpa/th) - Die geplanten Corona-Schnelltests in
Schulen und Kindergärten im Landkreis Hildburghausen sollen nach
Angaben von Landrat Thomas Müller (CDU) auch in Orten angeboten
werden, deren Bürgermeister die Tests ablehnen. «Ob Kinder getestet
werden, entscheiden nicht die Bürgermeister, sondern allein die
Eltern», sagte Müller am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Sollten Bürgermeister dafür nicht kommunale Räume zur Verfügung
stellen, «werden wir Testwillige andernorts in die Tests einbinden».
Zuvor war bekannt geworden, dass etwa in Heldburg und Eisfeld die
Bürgermeister die Schnelltests nicht vornehmen lassen wollen.

In dem bundesweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen
Landkreis an der thüringisch-bayerischen Landesgrenze sollen in der
kommenden Woche Corona-Schnelltests in Schulen und Kindergärten
anlaufen. Die Einrichtungen sind wegen eines lokalen Lockdowns
derzeit geschlossen. Von den Tests erhofft sich der Landkreis
Aufschluss darüber, wie stark verbreitet das Coronavirus in den
Einrichtungen tatsächlich ist. Müller sprach von einer
«Momentaufnahme».

Bürgermeister könnten allenfalls ablehnen, dass von ihren Kommunen
betriebene Einrichtungen dafür genutzt werden, erläuterte der
Verwaltungschef. Für den Landkreis heiße dies zwar, dass die Tests
dann schwieriger zu organisieren seien. «Trotzdem bieten wir sie den
Eltern an.»

In dem Landkreis hat sich das Infektionsgeschehen unterdessen noch
einmal verschärft. Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner
innerhalb einer Woche erhöhte sich am Freitag nach Zahlen des
Gesundheitsamtes auf inzwischen knapp 630 (Vortag: 602,9). Seit der
Wochenmitte gilt ein Lockdown mit strengen Ausgangsbeschränkungen.