Sorge um Corona-Hotspot im angrenzenden Thüringen

Coburg/Hildburghausen (dpa) - Die Sorge in Franken um die Entwicklung
der Corona-Infektionen im benachbarten Thüringen wächst. «Der
Wirtschaftsraum Coburg ist stark geprägt vom Einpendeln von
Mitarbeitern aus dem Raum Südthüringen», betonte Coburgs
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) am Freitag. «Daher besteht
natürlich die Sorge von einem Übergreifen der hohen Ansteckungszahlen
aus Hildburghausen auf Coburg und die Stadtverwaltung.»

Im Landkreis Hildburghausen an der Grenze zu Bayern lag die Zahl der
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche am Freitag
laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 629,8. Auf der Corona-Karte des
RKI leuchtet der Kreis als einzige Region in Deutschland pink.

Auch in den angrenzenden fränkischen Landkreisen Coburg, Hassberge
und Rhön-Grabfeld liegen die Inzidenzwerte laut RKI inzwischen über
200 - Tendenz steigend. «Die Vermutung liegt schon nahe, dass es
einen Zusammenhang mit Hildburghausen gibt», sagte Felix Hanft vom
Landratsamt Coburg.

Auch die Krankenhäuser des oberfränkisch-thüringischen Klinikverbunds

Regiomed kommen langsam an ihre Grenzen. «Schon jetzt bricht uns das
Personal weg», berichtete ein Sprecher der Kliniken. Viele Ärzte und
Pfleger seien selbst in Quarantäne oder müssten ihre Kinder betreuen,
seitdem die Kitas und Schulen im Landkreis Hildburghausen wieder
geschlossen sind. «Dabei werden sich die hohen Infektionszahlen
erfahrungsgemäß erst in einer Woche bemerkbar machen.»