Vier Prozent mehr Sterbefälle im Oktober - fast alle über 80 Jahre

Wiesbaden (dpa) - Die Sterbefallzahlen sind im Oktober leicht
angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden
berichtete, starben im vergangenen Monat vier Prozent mehr Menschen
als im Durchschnitt der vier Vorjahre. Einen Zusammenhang mit der
Corona-Pandemie sieht das Amt nur bedingt.

Den vorläufigen Ergebnissen zufolge starben im Oktober 2020 in
Deutschland mindestens 78 346 Menschen - 2777 Menschen mehr als 2016
bis 2019 durchschnittlich im Oktober. «In der ersten Oktoberhälfte
lag die Zahl der Sterbefälle im Bereich des Durchschnitts der vier
Vorjahre», berichteten die Statistiker. In der letzten Oktoberwoche
wurden fünf Prozent mehr Todesfälle gemeldet. In der Woche davor
lagen die Sterbefallzahlen sechs Prozent über dem Durchschnitt.

Für die letzte Oktoberwoche hatte das Robert Koch-Institut (RKI) 687
Covid-19-Todesfälle gemeldet. In der Woche davor gab es laut RKI 363
Todesfälle, die mit der Krankheit in Verbindung gebracht wurden.

«Die überdurchschnittlich hohen Sterbefallzahlen im Oktober 2020 sind
fast ausschließlich auf eine Zunahme von Sterbefällen in der
Altersgruppe der ab 80-Jährigen zurückzuführen», erklärte das
Bundesamt. Die Sterbefallzahlen bei unter 80-Jährigen sind sogar
zurückgegangen. Bei über 80-Jährigen starben neun Prozent mehr, bei
unter 80-Jährigen vier Prozent weniger.

Die Zahl der Menschen über 80 Jahre ist in Deutschland von 2015 bis
2019 um fast eine Million gewachsen. «Neben der steigenden Zahl der
Covid-19-Todesfälle können auch solche Verschiebungen in der
Altersstruktur der Bevölkerung zu überdurchschnittlichen
Sterbefallzahlen beitragen», erklärten die Statistiker.