«Leere Stühle» in Rostock: Gastronomiebranche fordert Klarheit

Edle Restaurants, Gaststätten, Eckkneipen - die Gastronomie ist wegen
der Corona-Pandemie derzeit bei nahezu Null. Die Gastronomen möchten
zumindest Anhaltspunkte, wie es nach Pandemielage weitergehen kann.

Rostock (dpa/mv) - Mit der Aktion «Leere Stühle» hat die
Gastronomiebranche Mecklenburg-Vorpommerns am Freitag in Rostock auf
ihre prekäre Situation aufmerksam gemacht. Nach einem lautstarken
Autokorso durch die Innenstadt stellten die Teilnehmer auf dem Neuen
Markt der Hansestadt mehr als 40 Stühle auf. Es gehe nicht nur um die
Gastronomie selbst, sagte die Sprecherin der Initiative, Stephanie
Maass. Auch andere Branchen wie etwa der Lebensmittelhandel,
Reinigungsbetriebe oder Veranstalter mit Tausenden Beschäftigten
seien betroffen.

Für die Gastronomen bestehe das ganze bisherige Jahr 2020 aus Hoffen
und Bangen. «Wir sind hier, um einen Fahrplan zu erhalten», sagte
Maass. Das permanente Hickhack um Krankheitshäufigkeiten mit
Schließungen, Vertröstungen auf neue Termine müsse aufhören. Auch
nach dem Treffen von Bund und Ländern am vergangenen Mittwoch gebe es
keine Möglichkeit zur Planung, um beispielsweise für das Jahresende
und darüber hinaus Vorbereitungen zu treffen. Die Branche schaue nun
auf das Treffen der Landesregierung mit den Spitzenvertretern
verschiedener Verbände am Samstag.

Dabei müsse es klar sein, dass eine Öffnung nur über die Feiertage
keinen wirtschaftlichen Sinn ergebe. Für Maass gehe es auch um
Tausende Mitarbeiter, die ebenfalls kaum eine Perspektive haben. Die
Branche fordere bei einer anhaltendenden Schließung eine finanzielle
Entschädigung.