Deutschlands Hotspot Nummer zwei - Ausgangsbeschränkungen in Passau

Passau hat sich nach dem thüringischen Landkreis Hildburghausen zu
Deutschlands Corona-Hotspot Nummer zwei entwickelt. Das hat jetzt
Konsequenzen für die Bevölkerung.

Passau (dpa/lby) - Die Stadt Passau verhängt angesichts der stark
gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen strenge
Ausgangsbeschränkungen. Sie sollten am Samstag beginnen und zunächst
eine Woche dauern, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) am
Freitag ankündigte. Passau hatte am Freitag nach Angaben des Robert
Koch-Institutes einen Corona-Inzidenzwert von knapp 440
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen erreicht.

Passauer dürfen ihre Wohnung dann nur noch aus triftigem Grund
verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen
zu gehen. Die Polizei werde das Einhalten der Beschränkungen
kontrollieren, betonte Dupper. «Die triftigen Gründe sind glaubhaft
zu machen.»

Versammlungen aller Art werden auf eine Teilnehmerzahl von höchstens
zehn und eine maximale Dauer von einer Stunde beschränkt. Dabei
herrscht strenge Maskenpflicht. Auch in Gottesdiensten müssen die
Kirchgänger an ihren Plätzen Masken tragen.

Außerdem verhängt die Stadt ein Alkoholverbot auf öffentlichen
Plätzen und verordnet Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis
11 - mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen.
Für die Klassen 1 bis 6 und für Abschlussklassen soll es weiterhin
Präsenzunterricht geben.

Wer einen Angehörigen in einem Altenheim besuchen will, muss vorher
einen Schnelltest machen und damit nachweisen, dass er nicht
infiziert ist. Außerdem ist das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht.
Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen sind fortan verpflichtet,
wöchentlich einen Schnelltest machen zu lassen.

Mit einer Inzidenz von 439,4 (Stand Freitag) ist Passau nach dem
Landkreis Hildburghausen in Thüringen mit knapp 630 Neuinfektionen
pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen derzeit Deutschlands Hotspot
Nummer zwei. Passau und Hildburghausen waren laut Informationen auf
der Homepage des Robert Koch-Institutes am Freitag die einzigen
Gebiete mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 400.

Frühestens bei dem Rückgang der Infektionszahlen auf eine Inzidenz
von 300 könnten die neuen Beschränkungen in Passau wieder gelockert
werden, sagte Dupper. «Vielleicht muss es aber auch noch weiter
runtergehen.»