Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen auf Rekordwert

Gaza (dpa) - Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat im
Gazastreifen einen Höchststand erreicht. Wie das
Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas
beherrschten Gebiet am Freitag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden
922 Fälle gemeldet - so viele wie nie zuvor an einem Tag. Der
bisherige Rekordwert vom vergangenen Samstag betrug 891. Dem
Ministerium zufolge wurden 2863 Tests gemacht, von diesen fielen etwa
32 Prozent positiv aus.

Aktive Fälle gibt es derzeit 7993, davon werden 98 als schwer
erkrankt eingestuft. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion
starben im Gazastreifen bislang 86 Menschen.

Die Zahl der Corona-Fälle hat in dem abgeriegelten Gebiet stark
zugenommen. Dort leben etwa zwei Millionen Menschen auf sehr engem
Raum unter teilweise miserablen Bedingungen und bei schlechter
medizinischer Versorgung. Das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge

(UNRWA) hatte zuletzt vor einem Kollaps des Gesundheitssystems
gewarnt, sollten die Fallzahlen weiter stark steigen. Zum Vergleich:
In Deutschland leben etwas mehr als 80 Millionen Menschen. Dort
wurden zuletzt 22 806 neue Infektionen binnen 24 Stunden registriert.

Das Gesundheitsministerium im Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel
meldete indes den zweiten Tag in Folge etwas mehr als 1000
Neuinfektionen - mehr als vier Wochen lang hatte der Wert unterhalb
der Marke gelegen. Die Quote der positiven Tests betrug zwei Prozent.

Die Regierung hatte Mitte September einen zweiten landesweiten
Lockdown verhängt. Mitte Oktober begann die Regierung damit,
schrittweise Lockerungen umzusetzen. Zum umsatzstarken
Schnäppchen-Einkaufstag «Black Friday» durften nun weitere
Einkaufszentren öffnen.