Tonne: Entscheidung über Wechselunterricht nicht Schulen überlassen

Osnabrück (dpa/lni) - Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik
Tonne will es Schulleitern ersparen, selber über die Frage des
Wechselunterrichts in der Corona-Krise entscheiden zu müssen. Das sei
rechtlich schwierig, weil Schulleitungen keine Quarantänemaßnahmen
verhängen dürften, sondern nur die Gesundheitsämter, sagte der
SPD-Politiker der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitag). «Und
zweitens würden wir die Schulleitungen einem enormen Druck
aussetzen.» Wechsele die Schule nicht ins Szenario B, beklagten sich
die Eltern, gehe sie in den Wechselmodus, kritisierten das andere
Eltern.

Tonne sagte: «Wir würden damit also ein massives Streitpotenzial vor
den Schulen ablegen. Das ist mit mir nicht zu machen.» Er sehe sich
in der Pflicht, den Schulen solche Richtungskämpfe abzunehmen. In den
vergangenen Wochen hatte es verstärkt Forderungen nach einem
schnelleren und zentral vorgegebenen Wechsel in das Szenario B
gegeben, um Ansteckungsrisiken für Lehrer, Schüler und deren Familien
zu reduzieren. Niedersachsens Landesregierung schärft die Regeln für
den Schulunterricht aber nach. Landesweit soll demnach in Hotspots ab
200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben
Tagen automatisch zu Wechselunterricht übergegangen werden.

Tonne erklärte auch, dass er zwar eine Verlängerung der
Weihnachtsferien im neuen Jahr nicht ausschließen könne, dies nach
aktuellem Stand aber unwahrscheinlich sei. «Ich sehe keine
Notwendigkeit, die Ferien nach hinten raus zu verlängern. Ich gehe
davon aus, dass die Schule am Montag, 11. Januar, ganz normal wieder
startet», sagte er dem Blatt.