CDU: Regierung mitverantwortlich für Corona-Lage in Hildburghausen

Hildburghausen (dpa) - Die Thüringer CDU sieht eine Mitschuld der
Landesregierung an der dramatischen Corona-Entwicklung im Landkreis
Hildburghausen. «Zur Verschärfung hat die zögerliche Reaktion des
rot-rot-grünen Bildungsministeriums beigetragen, das nötige
Schließungen trotz dringlicher Bitten aus dem Landkreis zu lange
blockiert hat», sagte Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt der
Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Freitag). Der Landkreis und seine
Schulen seien bei der Anwendung des Stufenkonzeptes «komplett alleine
gelassen» worden», kritisierte Voigt.

Der Corona-Hotspot Hildburghausen hatte am Donnerstag wiederholt den
deutschlandweit höchsten Inzidenz-Wert: 602,9 Neuinfektionen je 100
000 Einwohner innerhalb einer Woche. Damit sei erstmals ein Wert von
mehr als 600 registriert worden, teilte das Robert Koch-Institut mit.

Aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen gilt in dem Landkreis
seit Mittwoch ein harter Lockdown. Die rund 63 000 Einwohner in der
Region dürfen bis zum 13. Dezember ihre Wohnungen nicht mehr ohne
triftigen Grund verlassen, Schulen und Kindergärten wurden
geschlossen.

Landrat Thomas Müller (CDU) hatte schon länger gefordert, die Schulen
und Kitas zu schließen. Insgesamt sei die Lage so, dass sich kaum
mehr klare Infektionsherde ausmachen ließen, hatte er am Montag
gesagt. «Das geht querbeet durch alle Altersschichten», sagte der
Landrat.

Am Mittwoch hatten sich in Hildburghausen rund 400 Menschen auf dem
Marktplatz versammelt und gegen die strengen
Infektionsschutzmaßnahmen in ihrer Region demonstriert. Laut Polizei
hielten sich trotz der kritischen Pandemie-Lage viele Demonstranten
nicht an die Infektionsschutzauflagen.