GEW: Klassenteilung richtiger Schritt - Maßnahmen reichen nicht

München (dpa/lby) - Die Bildungsgewerkschaft GEW hat die vom Kabinett
beschlossenen Klassenteilungen grundsätzlich begrüßt. Dass Klassen ab

der Stufe 8 in Corona-Hotspots geteilt werden müssen, sei ein kleiner
Erfolg, teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft am
Donnerstag mit.

Die Ankündigungen gehen der GEW allerdings nicht weit genug.
Unverständlich sei, warum der Wechselunterricht erst ab Klasse 8
eingeführt werden solle und erst ab einem Inzidenzwert von 200. Das
entspreche nicht den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI).

Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche einen Eilantrag beim
Verwaltungsgericht München eingereicht, um kleinere Klassen und die
Wahrung des Mindestabstands gerichtlich durchzusetzen. Dies sei
richtig gewesen, betonte die GEW nun. «Wir hoffen, dass es in den
nächsten Tagen zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts kommt»,
sagte Martina Borgendale, Vizechefin der GEW in Bayern.

Die Maßnahmen reichten insgesamt nicht aus, um das
Infektionsgeschehen deutlich zu minimieren. «Das Vorziehen der
Winterferien um zwei Tage ist nicht mehr als Symbolpolitik», sagte
Borgendale. «Den Schülertransport dagegen zu entzerren, ist eine
notwendige und richtige Maßnahme.»

Positiv sei, dass das Infektionsrisiko an Schulen endlich anerkannt
werde. «Es scheint sich die Einsicht durchzusetzen, dass auch in
Kitas und Schulen Infektionen verbreitet werden und die hohen Zahlen
nur mit Veränderungen in diesen Bereichen in den Griff zu bekommen
sind», hieß es in der Mitteilung.