Eisenmann will Lehrer nicht zur Notbetreuung «zwangsverpflichten»

Stuttgart (dpa/lsw) - Aus Sicht von Baden-Württembergs
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) schafft der um zwei Tage
vorgezogene Start der Weihnachtsferien mehr Probleme, als er nutzt.
Ungelöst sei etwa die Notbetreuung von Schülern der Klassen eins bis
sieben. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine flächendeckende,
umfassende Notbetreuung geben wird», sagte sie den «Stuttgarter
Nachrichten» und der «Stuttgarter Zeitung» (Freitag). «Die Kommunen

sagen, sie können das nicht leisten. Unsere Lehrer sind dafür aber
nicht zuständig, und ich kann und will sie nicht zwangsverpflichten.»

Wenn Eltern jüngerer Schüler keinen Urlaub nehmen könnten, sei das
problematisch. Außerdem wäre eine breite Notbetreuung widersinnig:
«Man schließt die Schulen früher, damit die Kinder zuhause bleiben,
und dann bietet man eine Notbetreuung, damit bis zu 80 Prozent der
Kinder wieder in die Schulen kommen?», sagte Eisenmann den Zeitungen.
Bei älteren Schülern sei zudem nicht sicher, was sie in der freien
Zeit machen: «Bleiben die daheim oder gehen sie zum
Weihnachts-Shopping?»

Eisenmann sagte, dass der Ferienstart zum 19. Dezember noch
beschlossen werden müsse, hegte aber keinen Zweifel daran, dass dies
geschehe: «Ministerpräsident Kretschmann hat gesagt, dass er dies so
haben möchte, deshalb wird es darüber einen Abstimmungsprozess in der
Koalition geben.»