Polens Agrarminister: Doch keine Corona-Infektion bei Nerzen

Warschau (dpa) - Erste Befunde von Wissenschaftlern, die erstmals in
Polen einen Corona-Ausbruch bei Nerzen auf einer Pelztierfarm
nachgewiesen hatten, haben sich nach Angaben des Agrarministeriums
nicht bestätigt. Untersuchungen des Veterinärinstituts in Pulawy
hätten keine Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen, sagte
Landwirtschaftminister Grzegorz Puda am Donnerstag in Warschau. Nur
die Ergebnisse von Untersuchungen in Laboren dieser Behörde seien
anerkannt.

Am Dienstag hatte die Medizinische Universität in Danzig (Gdansk)
mitgeteilt, dass bei acht Tieren eines Zuchtbetriebs in der
Wojwodschaft Pommern im Westen des Landes eine Infektion mit
Sars-CoV-2 festgestellt worden sei. Insgesamt habe man 91 Nerze
untersucht. Eine Sprecherin der Universität wollte die Äußerungen des

Landwirtschaftsministers am Donnerstag nicht kommentieren.

Der Leiter des Veterinärinstituts in Pulawy betonte, gegenwärtig gebe
es keinen Nachweis für einen Corona-Ausbruch auf polnischen
Nerzfarmen. Die Situation werde aber genau beobachtet. Seit Mai gebe
es ein landesweites Monitoring der Pelztierfarmen, sagte der Direktor
des Hauptveterinäramtes, Bogdan Konopka. Bislang habe man 280
Betriebe untersucht. Insgesamt gibt es demnach in Polen 840
Pelztierfarmen, davon 340 mit Nerzen.

In den vergangenen Wochen hat es in mehreren europäischen Ländern
Fälle von Corona-Infektionen bei Nerzen gegeben, unter anderem in
Dänemark, Schweden, Frankreich und den Niederlanden.