BUND kritisiert Corona-Beschlüsse zu Feuerwerk

Berlin (dpa) - Die Umweltorganisation BUND hat die Beschlüsse von
Bund und Ländern zum Silvesterfeuerwerk kritisiert. «Es kann nicht
sein, dass wir mitten in der Corona-Pandemie eine Überlastung der
Notaufnahmen riskieren und Betroffene noch größeren Risiken
aussetzen», sagte Olaf Bandt, Vorsitzender des Bunds für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND), am Donnerstag.

Die Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten am
Mittwoch beschlossen, dass Silvesterfeuerwerk auf belebten Plätzen
und Straßen untersagt wird, um größere Gruppen zu vermeiden. Die
örtlichen Behörden sollen die betroffenen Plätze und Straßen
bestimmen. Grundsätzlich wird «empfohlen», zum Jahreswechsel auf
Feuerwerk zu verzichten. Ein Verbot des Feuerwerksverkaufs soll es
nicht geben.

Umfragen zeigten jedoch, dass eine große Mehrheit der Bürgerinnen und
Bürger ein Verbot oder zumindest eine Einschränkung der privaten
Böllerei befürworte, sagte Bandt. Große Handelsketten hätten bereit
s
reagiert und wollten Feuerwerk aus ihrem Sortiment nehmen.

Es gehe nicht um totalen Verzicht, sondern um vorsorgliches Handeln.
«Konzessionen an die Pyrotechnik-Industrie zu machen, ist dagegen
eine denkbar schlechte Entscheidung», sagte Bandt. Aus Sicht der
Umweltschutzorganisation sollte es Kommunen, auch unabhängig von der
Corona-Krise, rechtlich möglich sein, das unkontrollierte Abbrennen
von Feuerwerk zu verbieten oder es auf bestimmte Gebiete zu
beschränken.