Kliniken im Landkreis Görlitz: Fast nur noch Kapazitäten für Corona

Görlitz (dpa/sn) - Die Lage der Krankenhäuser im Landkreis Görlitz
verschärft sich aufgrund der Corona-Pandemie immer mehr. «Wir
befinden uns in einer Krisensituation in der Region, die seit den
1950er Jahren nicht mehr da war», sagte Landrat Bernd Lange (CDU) bei
einer Online-Pressekonferenz am Donnerstag. Durch den Zuwachs von 30
bis 40 Covid-19-Patienten pro Woche ist die komplette medizinische
Versorgung in der Oberlausitz akut gefährdet. «Kapazitäten für
Patienten aufgrund anderer Infektionskrankheiten wie Noroviren,
Rotaviren, Influenza und möglicher Glatteisereignisse sind derzeit
nicht in ausreichendem Maße vorhanden», sagte Jens Schiffner,
Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Görlitz.

Grund ist, dass die Krankenhäuser ihre Leistungen deutlich reduziert
haben, um Personal für die Corona-Patienten freizustellen. OP-Säle
und einzelne Stationen wurden geschlossen. Der Intensivbereich ist zu
96 Prozent belegt. Der Landkreis Görlitz gehört mit über 300
Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche
(Sieben-Tage-Inzidenz) zu den Regionen mit den höchsten
Infektionsraten in Deutschland.