UNAIDS: Corona-Pandemie ist Rückschlag für Kampf gegen HI-Virus

Genf (dpa) - Die Corona-Pandemie könnte wegen Ausgangsbeschränkungen
und Unterbrechungen in der Gesundheitsversorgung bis Ende 2022 zu
fast 300 000 zusätzlichen HIV-Infektionen führen. Das berichtet das
Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) am Donnerstag
in seinem Bericht zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Im selben
Zeitraum könnte es deshalb auch zu bis zu fast 150 000 zusätzlichen
Todesfällen kommen.

Wenn die Welt aber im Zusammenhang mit der Pandemie deutlich mehr in
Gesundheitssysteme investiert und sich ehrgeizige Ziele setze, könnte
es gelingen, dass Aids 2030 keine Bedrohung für die öffentliche
Gesundheit mehr sei, heißt es in dem Bericht. Im vergangenen Jahr
hätten sich 1,7 Millionen Menschen mit dem HI-Virus angesteckt, und
geschätzte zwölf Millionen Infizierte hätten keinen Zugang zu
Medikamenten gehabt.

UNAIDS ruft Länder, in denen HIV-positive Menschen noch stigmatisiert
und diskriminiert werden, auf, ihre Politik zu ändern. Für einen
erfolgreichen Kampf gegen das Virus müssten alle Menschen respektiert
werden, vor allem auch die, die besonders gefährdet seien: Mädchen
und junge Frauen, Heranwachsende, Sexarbeiterinnen und -arbeiter,
Transgender, Schwule und Menschen, die intravenös Drogen konsumieren.