Hersteller: Spezialkühlschränke wegen Corona-Impfstoffen gefragt

Hannover (dpa/lni) - Die Hoffnung auf einen baldigen Corona-Impfstoff
führt bei einem niedersächsischen Hersteller von Spezialkühlschränk
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zu einer deutlich höheren Nachfrage. «Für alles, was wir in diesem
Jahr noch liefern können, sind die Auftragsbücher komplett voll»,
sagte die Geschäftsführerin der Firma Tritec aus Hannover, Birgitt
Nolden, am Donnerstag. In den vergangenen vier Wochen habe sich die
Zahl der Aufträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als
verdoppelt. «Unsere Lager sind leergefegt.»

Hintergrund seien die Vorbereitungen der Bundesländer auf den Aufbau
von Corona-Impfzentren. Nach Angaben von Tritec wird pro Impfzentrum
mindestens ein Tiefkühlschrank bis minus 70 Grad, ein Tiefkühlschrank
bis minus 20 Grad und ein Medikamentenkühlschrank bis plus 5 Grad
benötigt. «Wenn man sich für alles wappnen möchte, müsste man sic
h
das anschaffen», sagte Nolden mit Blick auf die verschiedenen
Impfstoffkandidaten, die jeweils bei unterschiedlich niedrigen
Temperaturen gelagert werden müssen.

Weil erst vor einigen Wochen absehbar gewesen sei, welche
Temperaturen die Impfstoffe benötigen, sei es auch für Tritec
schwierig gewesen, sich auf die plötzlich höhere Nachfrage
einzustellen, sagte Nolden. Mittlerweile müsse das Unternehmen, das
zum Großteil in Deutschland produziert, Material zukaufen. Die
nächsten Chargen seien frühestens Anfang Januar wieder lieferbar.

Mit Blick auf den deutschen Markt bezweifelt die Geschäftsführerin
angesichts des Nachfrage-Booms, ob alle Impfzentren wie vom Bund
angestrebt bis Mitte Dezember komplett ausgestattet werden können.
Tritec sieht sich im Marktvergleich der deutschen Hersteller von
Pharmakühlschränken «im oberen Drittel».