Merkel: «Wir haben es in der Hand, wir sind nicht machtlos»

Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel hat in der Corona-Pandemie die
Bürger zur Solidarität aufgerufen. «Wir haben es in der Hand, wir
sind nicht machtlos», sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag im
Bundestag. «Wir haben ganz ohne Zweifel noch einmal schwierige Monate
vor uns.» Aber jeder und jede könne aktiv dazu beitragen, dass man
sie gut durchstehe. Merkel wiederholte, was sie bereits Ende Oktober
im Bundestag gesagt hatte: «Der Winter wird schwer, aber er wird
enden.» Mit Blick auf Weihnachten und den Jahreswechsel wünsche sie
sich und allen, «dass wir mehr denn je miteinander und füreinander
einstehen. Wenn wir das beherzigen, werden wir aus der Krise kommen».

«Die Coronavirus-Pandemie ist und bleibt die größte Herausforderung
seit dem Zweiten Weltkrieg, für Deutschland, für die Europäische
Union und für die ganze Welt», sagte Merkel. Hoffnung mache die
Aussicht auf Impfstoffe, aber auch, dass man nun mehr über das Virus
und sein Verhalten wisse. Hoffnung mache zudem, dass die «große
Mehrheit» der Menschen sich an die vereinbarten Dinge halte.

Impfstoffe würden das Problem nicht sofort lösen, seien aber ein
«Licht am Ende des Tunnels», sagte Merkel. Falls es vor Weihnachten
noch Impfstoffe gebe, würden sie denjenigen angeboten, die im
medizinischen und pflegerischen Bereich arbeiteten.

Merkel warb erneut für die Corona-Warn-App, die sich inzwischen mehr
als 23 Millionen Menschen in Deutschland heruntergeladen hätten. «Ich
lade jeden ein, der uns zuhört und der sie noch nicht hat, doch diese
App zu nutzen», sagte sie.