Teil-Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern bleibt bis 20. Dezember

Die bisherigen Maßnahmen zur Eingrenzung der Corona-Pandemie sind für
viele Bereiche der Gesellschaft hart, doch sie haben nicht ganz
gereicht. Darum wird es bis kurz vor Weihnachten weiter
Beschränkungen geben.

Schwerin (dpa/mv) - Der Teil-Lockdown geht in Mecklenburg-Vorpommern
in die Verlängerung. Deshalb bleiben unter anderem Restaurants und
Kultur- und Freizeiteinrichtungen bis zum 20. Dezember geschlossen,
kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Mittwochabend
in Schwerin nach den Bund-Länder-Beratungen an. Es müsse das Ziel
sein, die Kontakte weiter zu beschränken. Es werde dafür auch im
Dezember Wirtschaftshilfen geben.

Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine weitere «große
Kraftanstrengung» gefordert, um die weiterhin hohen
Corona-Infektionszahlen wieder unter Kontrolle zu bringen. «Es kommt
weiter auf jeden und jede einzelne an», sagte die Kanzlerin.
Weihnachten solle aber gefeiert werden können. Arbeitgeber werden
«dringend gebeten» zu prüfen, ob Betriebsstätten durch Betriebsferi
en
oder großzügige Homeoffice-Lösungen vom 23. Dezember bis 1. Januar
schließen können.

Schwesig betonte, dass der Teil-Lockdown im November seine Wirkung
gezeigt habe und die Welle der Neuinfektionen gebrochen sei - aber
die Zahlen seien immer noch zu hoch, begründete sie die Entscheidung
der Bundesregierung und Länderchefs zur Verlängerung der
Beschränkungen. Wenn es bis vor Weihnachten keine Verbesserung der
Infektionslage gebe, könnten die Maßnahmen auch über den 20. Dezember

hinaus verlängert werden.

Die Ministerpräsidentin hob hervor, dass Kitas und Schulen offen
bleiben. «Präsenzunterricht in der Schule ist mehr als Bildung, das
ist das Treffen mit Freunden.» Das könne nicht mit Hybrid- oder
Digitalunterricht kompensiert werden. Gleichzeitig solle die
Testkapazität verbessert werden. Die Gesundheitsämter würden über
mögliche Quarantänemaßnahmen entscheiden. Zudem bleibe es entgegen
manch anderer Diskussion beim Ferienbeginn 19. Dezember.

Schwesig betonte, dass Mecklenburg-Vorpommern weiter die bundesweit
niedrigsten Infektionswerte hat, der sogenannte Inzidenzwert für
sieben Tage liegt derzeit bei unter 50 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Der Inzidenzwert im
Landkreis Vorpommern-Rügen lag am Mittwoch bei 16,0. Dies gebe dem
Land Freiheiten. Deshalb werde der Nordosten die Verschärfung der
Beschränkungen im Einzelhandel mancher Bundesländer nicht mitmachen.

Dagegen werden die Kontaktbeschränkungen bis kurz vor Weihnachten
verschärft. Da alle Daten zeigten, dass die Infektionen bei Treffen
im privaten Bereich zunehmen. «Das Miese und Fiese am Coronavirus
ist, dass es besonders dort zuschlägt, wo es am schönsten ist», sagte

die Ministerpräsidentin. Bislang konnten sich zwei Hausstände bis
maximal zehn Personen treffen, künftig werde die Zahl der Menschen
auf fünf reduziert. Kinder bis zum Alter von 14 Jahren werden da
nicht mitgezählt, sie seien weniger infektiös.

Allerdings würden dann über Weihnachten und den Jahreswechsel mehr
Kontakte erlaubt. Treffen von Freunden und Familien bis maximal zehn
Personen seien dann unabhängig von den Hausständen erlaubt, sagte
Schwesig. Der soziale Zusammenhalt sei wichtig, über Weihnachten
müsse mehr möglich sein. Dabei bleibe jeder zur Vorsicht aufgerufen.

Bund und Länder vereinbarten darüber hinaus, dass Silvesterfeuerwerk
auf belebten Plätzen und Straßen untersagt wird. Grundsätzlich werde

empfohlen, zum Jahreswechsel auf Feuerwerk zu verzichten.