Weil: Corona-Beschränkungen bis Anfang Januar erforderlich

Die Corona-Beschränkungen in Deutschland werden wohl bis Anfang
kommenden Jahres aufrecht erhalten. Über die Feiertage sollen
Einschränkungen aber gelockert und Treffen zu Weihnachten ermöglicht
werden. Auch dazu werden die Schulferien vorgezogen.

Hannover (dpa/lni) - Die mit dem Teil-Lockdown verhängten
Corona-Beschränkungen werden nach Angaben von Niedersachsens
Ministerpräsident Stephan Weil bis Anfang kommenden Jahres nötig
sein. Bund und Länder gingen davon aus, dass die Beschränkungen
insbesondere für Restaurants, Theater und Freizeiteinrichtungen noch
bis Anfang Januar 2020 erforderlich sein werden. Das teilte der
SPD-Politiker am Mittwoch nach den Beratungen von Bund und Ländern
mit. Wie dabei vereinbart, werde bundesweit und auch in Niedersachsen
der Teil-Lockdown zunächst bis zum 20. Dezember verlängert. «Wir
hätten gerne hierzu andere Signale gegeben, aber es wäre nicht zu
verantworten.»

Vor Weihnachten und über den Jahreswechsel sollen die Beschränkungen
aber etwas gelockert werden. Wenn sich möglichst viele Menschen im
Dezember an die Corona-Regeln hielten, werde es «gut vertretbar sein,
über Weihnachten bis zum 1. Januar 2020 die Kontaktbeschränkungen
maßvoll zu lockern», so Weil. Bis zu zehn Personen sollten dann
zusammenkommen dürfen, die Begrenzung auf zwei Haushalte werde
vorübergehend ausgesetzt. Bund und Länder würden das Gespräch mit d
en
Religionsgemeinschaften suchen, um Vereinbarungen zu schließen für
möglichst sichere Gottesdienste und andere religiöse Zusammenkünfte.


«Wir befinden uns bei den täglichen Neuinfektionen nach wie vor auf
einem hohen Plateau, die exponentielle Steigerung der
Infektionszahlen aber konnten wir gemeinsam abschwächen», sagte Weil.
«Aber machen wir uns nichts vor - das Virus hat Niedersachsen und uns
alle nach wie vor fest im Griff.»

Deswegen gebe es landesweit vom 1. Dezember an weitere landesweite
Beschränkungen für den Groß- und Einzelhandel. Die Maskenpflicht
werde auf den öffentlichen Raum und die Parkplätze an den Geschäften

ausgedehnt. In kleinen Geschäften dürfe sich nicht mehr als ein Kunde
pro 10 Quadratmeter aufhalten, in großen Läden ab 800 Quadratmetern
Verkaufsfläche ein Kunde pro 20 Quadratmeter.

Weitergehende Beschränkungen seien in Regionen mit Inzidenzen über
200 vorgesehen. Soweit niedersächsische Regionen betroffen sind,
werde sich die Landesregierung mit den Kommunen abstimmen.

Weil rief die Bevölkerung auf, die Weihnachtseinkäufe möglichst klug

über die Woche zu verteilen und selten zu Einkäufen aufzubrechen.
«Jüngere Menschen bitte ich, älteren Nachbarn oder Bekannten zu
helfen und Ihnen den einen oder anderen Gang abzunehmen.» Außerdem
sollten die Menschen möglichst den örtlichen Einzelhandel
unterstützen, der auch Waren selber bringe oder per Post zuschicke.
«Es liegt an uns allen, dazu beizutragen, dass wir auch nach der
Pandemie noch bunte und lebendige Innenstädte in Niedersachsen
haben.»

Die Weihnachtsferien sollten auf den 18. Dezember vorgezogen werden.
«Wir möchten allen Kindern und Jugendlichen die Chance geben, ihre
Großeltern an Weihnachten zu sehen, ohne sie zu gefährden.»
Einzelheiten wollte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am
Donnerstag erläutern.