Land bereitet Corona-Impfungen vor: Zwei Zentren bis Mitte Dezember

Schon im Dezember sollen freiwillige Impfungen in Brandenburg möglich
sein. Das Land baut Impfzentren in zwei großen Städten auf. Für die
Gesundheitsministerin ist vor allem die Aufklärung der Bevölkerung
wichtig.

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg bereitet sich darauf vor, die
Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen. Bis Mitte Dezember
sollen die ersten zwei Corona-Impfzentren in Potsdam und Cottbus
eingerichtet werden, wie Ministeriumssprecher Gabriel Hesse am
Mittwoch bestätigte. Weitere Impfzentren werden demnach im Januar
eingerichtet, bis zu zehn sollen landesweit insgesamt entstehen. Die
genauen Standorte sind noch unklar. Auch über das eingesetzte
Personal gibt es bisher keine konkreten Angaben. Mobile Impfteams für
Pflegeheime und Krankenhäuser sollen von Beginn an dazukommen. Die
Impfungen sind freiwillig. Zuvor hatten mehrere Medien über die
Zentren berichtet.

Insgesamt sollen rund 1,5 von rund 2,5 Millionen Menschen geimpft
werden und zunächst nur Menschen aus Risikogruppen sowie Beschäftigte
von Krankenhäusern, Arztpraxen und der Pflege. Das Land Brandenburg
stelle sich auf drei Millionen Impfungen ein und beschaffe dafür
entsprechend viel Material wie etwa Spritzen, hieß es aus
dem Ministerium. Für die rund 400 000 Kinder und Jugendlichen unter
18 Jahren sei der Impfstoff nach Angaben des Robert Koch-Instituts
nicht geeignet, hieß es weiter. Nachdem ein Impfstoff zugelassen
worden ist, geht das Gesundheitsministerium von einer anfänglich
begrenzten Anzahl verfügbarer Impfdosen aus.

Ziel sei es, landesweit so schnell wie möglich hohe Impfraten zu
erreichen, hatte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne)
gesagt und vor zu hohen Erwartungen gewarnt. «Impfungen sind der
Schlüssel für die Rückkehr zur Normalität. Wann genau Impfstoffe
tatsächlich zur Verfügung stehen, ist aber noch offen», betonte die
Ministerin am Mittwoch. Sicherheit vor Schnelligkeit sei entscheidend
für das Zulassungsverfahren.

Notwendig ist der Ministerin zufolge auch eine bundesweite
Informations- und Aufklärungskampagne. Alle müssten sich in Ruhe und
ausführlich mit dem Impfstoff auseinandersetzen können. «Nur so
schaffen wir das nötige Vertrauen, damit sich möglichst viele impfen
lassen», sagte Nonnemacher.

Die Zahl der neu festgestellten Corona-Fälle binnen eines Tages
betrug in Brandenburg nach Angaben des Ministeriums von Mittwoch 482,
nachdem am Dienstag 362 neue Infektionen bestätigt wurden. Elf
Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Damit stieg die Zahl
der Todesfälle in der amtlichen Corona-Statistik auf 334. Aktuell
gelten mindestens 6002 Menschen im Land als erkrankt. 469 Patienten
liegen im Krankenhaus; davon werden 109 intensivmedizinisch betreut,
67 müssen beatmet werden. Insgesamt haben sich damit 17 807 Menschen
in Brandenburg mit dem Coronavirus angesteckt, 11 471 gelten als
genesen - 393 mehr als einen Tag zuvor.

Unterdessen hat die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) am Mittwoch
gemeinsam mit der Bundespolizeiinspektion Forst im Rahmen der
Aktionstage wieder verstärkt die Einhaltung der Maskenpflicht
kontrolliert, unter anderem in der Regionalexpresslinie RE2 zwischen
Cottbus und Berlin, wie die ODEG mitteilte. Fahrgäste sollten
sensibilisiert werden, sich an die Vorschrift zum Tragen einer
Mund-Nasen-Bedeckung zu halten. Die Verkehrsunternehmen hatten sich
mit Kommunen sowie der Polizei auf Schwerpunktkontrollen verständigt.