Orchestervereinigung fordert Perspektive für Musikleben

Berlin (dpa) - Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat von der
Politik eine Perspektive für die Fortsetzung des Musiklebens in
Deutschland gefordert. Notwendig sei, dass Konzert - und Opernhäuser
jetzt eine verbindliche Zusage bekommen, wann sie wieder spielen
könnten. Dafür müssten bei ihren Lockdown-Entscheidungen Länder und

Kommunen auch konkrete Termine nennen, sagte der DOV-Geschäftsführer
Gerald Mertens der Deutschen Presse-Agentur.

«Bund und Ländrer müssen jetzt eine klare Perspektive mitteilen, wann

wieder gespielt werden soll», sagte Mertens. Große Betriebe wie
Opernhäuser benötigten einen Vorlauf von mehreren Wochen, um wieder
für das Publikum öffnen zu können. Als Beispiel nannte Mertens die
Schweiz, wo schon jetzt klar sei, dass die Veranstaltungshäuser ab
11. Januar - wenn auch eingeschränkt - wieder spielen könnten.

Bis zur einer Wiederaufnahme des normalen Betriebs sieht die DOV
allerdings auch die Kulturinstitutionen in der Pflicht. «Wenn die
Kultur von sich behauptet, dass sie systemrelevant ist, muss sie das
auch viel stärker unter Beweis stellen», sagte Mertens.

Bei Konzerthäusern und Theatern gebe es hier noch ein großes Defizit.
«Gerade jetzt zu Weihnachten hätten sie eine Chance, sich noch
stärker zu profilieren.» Als Beispiel nannte Mertens Auftritte von
Kammermusikensembles in den Innenstädten, digitale Formate und
Außenübertragungen zum Advent.

Die DOV ist die Gewerkschaft der Berufsmusiker in Orchester, Chören,
Theatern und freien Ensembles. In Deutschland gibt es 129
Berufsorchester mit rund 9 700 Planstellen.