Kritik aus Landesschulbehörde an Kultusminister Tonne

Hannover (dpa/lni) - Für die Umsetzung des Corona-Schutzpakets mit 45
Millionen Euro gibt es Kritik aus der Landesschulbehörde an
Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Die Information habe die
Mitarbeiter erst nach einer Pressekonferenz erreicht, die Maßnahmen
könnten so kurzfristig nicht umgesetzt werden, hieß es in einem
offenen Brief des Gesamtpersonalrats an den Minister. In dem
Schreiben, über das zunächst die «Braunschweiger Zeitung» (Mittwoch
)
berichtete, wird darauf verwiesen, dass viele Beschäftigte bereits
Überlastungsanzeigen gestellt hätten sowie Überstunden und
Urlaubsansprüche «vor sich hertragen».

Tonne hatte in der Vorwoche 45 Millionen Euro für weitere Maßnahmen
angekündigt. Damit sollen die Schulen unter anderem bis zu 5000
Hilfskräfte zur Entlastung einstellen, darunter auch Studenten. Jede
Schule soll demnach mindestens eine Entlastungskraft erhalten; kleine
Schulen werden bevorzugt. Die Helfer sollen ab Anfang Dezember für
eine halbes Jahr auf 450-Euro-Basis eingestellt werden, wie es
vergangenen Dienstag hieß. Als Reaktion auf Kritik sagte Tonne der
Zeitung: «Ich nehme diese Rückmeldungen sehr ernst, das gilt auch für

die Kritik in der Sache.»

In dem Schreiben an den Kultusminister wird vor allem kritisiert,
dass die aufwendige Maßnahme kurz vor einer großen Umstrukturierung
der Behörde Ende des Monats kommt. Das Ministerium hatte im Juli 2019
angekündigt, dass die Zentrale aufgelöst und die Steuerung in das
Kultusministerium überführt werden soll. «Dass wir gut durch die
Krise kommen, liegt auch an der sehr hohen Leistungsbereitschaft im
Ministerium, in der Schulverwaltung und den Schulen», sagte der
SPD-Politiker der Zeitung am Mittwoch.