Kliniken: Corona-Beschränkungen bis ins neue Jahr nötig

Berlin (dpa) - Angesichts weiter hoher Infektionszahlen halten die
Kliniken Corona-Beschränkungen bis ins neue Jahr hinein für nötig.
«Die Kapazitäten der Krankenhäuser dürfen nicht ausgereizt werden
»,
sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald
Gaß, am Mittwoch. «Die Situation bleibt angespannt, aber noch
beherrschbar.» Die Politik dürfe keine falschen Hoffnungen wecken.
«Es ist nicht realistisch, der Bevölkerung zu vermitteln, dass wir im
Januar und Februar eine signifikant andere Situation haben werden.»

Ein geringes Infektionsgeschehen wie in den Sommermonaten sei im
Winter unrealistisch. «Beschränkungen werden bis ins Jahr 2021
notwendig sein, erst eine Impfung wird für spürbare Entspannung
sorgen», sagte Gaß. Der bisherige Teil-Lockdown habe zwar das rasante
Wachstum der Infektionszahlen gebrochen, sie seien aber weiter auf
hohem Niveau. Auch eine punktuelle Ausweitung von Beschränkungen sei
nötig, um das Infektionsgeschehen einzubremsen. «Wir hoffen, dass die
Menschen so verantwortungsvoll handeln, dass die Feiertage nicht
völlig unkontrolliert verlaufen und damit all das, was wir durch den
Lockdown erreicht haben, wieder zunichte gemacht wird.»

Derzeit bestehe bundesweit kein Risiko einer absoluten Überlastung.
In bestimmten Regionen und an einzelnen Standorten seien aber die
Kapazitäten bereits ausgeschöpft. Zunehmend führten Krankenhäuser
deswegen die sonstige Regelversorgung zurück.