GEW verlangt mehr Personal für Kitas

Kiel (dpa/lno) - Die Gewerkschaft GEW hat die Landesregierung in Kiel
aufgefordert, mehr Geld für Fachkräfte in den Kitas bereitzustellen.
Als Grund nannte die GEW am Mittwoch die Belastung des Personals in
der Corona-Pandemie. Die gestiegenen Infektionszahlen stellten die
Kindertagesstätten vor massive Probleme, hieß es. Schließungen von
Gruppen oder ganzer Einrichtungen nähmen zu. Der Corona-Regelbetrieb
ohne echte Schutzmaßnahmen bringe immer mehr Erzieherinnen und
Erzieher an den Rand der Erschöpfung.

Schon vor Corona sei die Personalsituation in den Kitas angespannt
gewesen, erklärte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke. Jetzt
reiche das Personal hinten und vorne nicht mehr. Personal könne
dadurch gewonnen werden, dass Erzieherinnen, die es wünschten, ihre
Arbeitszeit aufstockten. «Ohne mehr Personal lassen sich Früh- und
Spätdienste kaum aufrechterhalten», sagte Henke. «Schließlich solle
n
die Kinder aus verschiedenen Gruppen möglichst getrennt voneinander
bleiben, um das Ansteckungsrisiko klein zu halten.» Deshalb dürfe
auch die Einschränkung von Öffnungszeiten kein Tabu sein.

Dem Land fehle eine klare Linie im Umgang mit der Pandemie,
kritisierte Henke. Auf Infektionen in Kitas werde regional sehr
unterschiedlich und intransparent reagiert. «Immer mehr Erzieherinnen
fühlen sich nicht ausreichend geschützt.» Henke sprach sich dafür
aus, Erzieherinnen und Erziehern sowie Sozialpädagogischen
Assistenzkräften kostenlos FFP2-Masken zu geben. Außerdem sollten
ihnen Testungen ermöglicht werden. Beschäftigte mit hohem
Gesundheitsrisiko müssten gegebenenfalls von der Arbeit mit Kindern
freigestellt werden. Auch müssten mehr Reinigungskräfte in den Kitas
eingestellt werden. «Desinfektion von Spielzeug und Flächen muss
nicht von Erzieherinnen gemacht werden», sagte Henke.