Lindner warnt vor weiteren Beschränkungen für den Einzelhandel

Berlin (dpa) - Vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere
Vorgehen in der Corona-Pandemie hat der FDP-Vorsitzende Christian
Lindner vor neuen Beschränkungen für den Einzelhandel gewarnt. Der
Zutritt in Geschäfte dürfe nicht noch weiter reduziert werden, sagte
er am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Eine
Begrenzung auf 25 Quadratmeter Ladenfläche pro Person wäre
überzogen.»

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der
Länder beraten an diesem Mittwochnachmittag über weitere Maßnahmen
angesichts der nach wie vor hohen Corona-Infektionszahlen. Nach den
Vorstellungen des Bundes soll sich künftig nur noch ein Kunde je 25
Quadratmeter Verkaufsfläche in einem Geschäft aufhalten dürfen.
Bislang gilt als Regel ein Kunde je 10 Quadratmeter.

Lindner sagte, es gebe im Handel Hygienekonzepte, seit Monaten gelte
eine Maskenpflicht. Wenn überhaupt, solle die Bundesregierung hier
ansetzen und die Versorgung mit geprüften FFP2-Masken verbessern. Für
gesundheitlich Gefährdete wären zudem exklusive Zeitfenster im Handel
und Taxigutscheine sinnvoll, damit diese nicht den öffentlichen
Nahverkehr nutzen müssten. «Alles andere kommt einem
Verödungsprogramm für die Innenstädte gleich.»

Der FDP-Vorsitzende betonte, die Geschäfte des Einzelhandels seien
nicht als Infektionsherde bekannt. «Die Bundesregierung kann kein
Interesse daran haben, dass der stationäre Einzelhandel in die Pleite
rutscht, während die Marktanteile von Onlinehändlern durch die Decke
gehen», sagte er. «Wir müssen die nationale Kraftanstrengung darauf
konzentrieren, besonders Gefährdete zu schützen, statt das Land
lahmzulegen und im Anschluss die wirtschaftlichen Schäden zu
beseitigen.»