Senatsverwaltung prüft Corona-Selbsttests für Berliner Lehrkräfte

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung prüft,
welche Chancen Corona-Selbsttests für Lehrerinnen und Lehrer bieten.
Eine Entscheidung dazu sei noch nicht gefallen, das Thema sei aber in
der Abstimmung, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung
am Mittwoch. Zuvor hatte die «Berliner Morgenpost» (Mittwoch) darüber

berichtet. Dem Sprecher zufolge stimmt sich die Bildungsverwaltung
derzeit mit der Gesundheitsverwaltung und der Charité darüber ab.

Die Selbsttests seien nicht nur für Lehrkräfte, sondern
beispielsweise auch für Erzieherinnen und Erzieher an den Schulen und
das Personal im Sekretariat gedacht. Dafür würden rund 40 000 Tests
pro Woche benötigt. In Hessen soll die Studie «Safe School» die
Anwendung solcher Antigen-Schnelltests durch Laien erforschen. Dabei
sollen rund 1000 Lehrer jeden zweiten Tag selbst Abstriche bei sich
vornehmen und dann mit einem Schnelltest untersuchen.

Das Ziel ist nach Angaben der Gesundheitsminister der Länder zu
vermeiden, dass infizierte, aber symptomlose Lehrerinnen und Lehrer
die Schule betreten. Wie es im Beschluss der
Gesundheitsministerkonferenz (GMK) von Dienstag heißt, wird das
Bundesgesundheitsministerium «zügig die rechtliche Grundlage für eine

Durchführung als Selbsttest durch entsprechend geschulte Lehrerinnen
und Lehrer schaffen».

Die GEW Berlin hat am Dienstag in einem Brief an den Regierenden
Bürgermeister Michael Müller (SPD) vor der wachsenden
Ansteckungsgefahr von Pädagogen und Kindern mit dem Corona-Virus
gewarnt. Darin heißt es, sehr viele Erzieher und Lehrkräfte schätzten

ihr Ansteckungsrisiko als sehr hoch ein, fühlten sich aber bei ihrer
Gesundheit am Arbeitsplatz nicht ausreichend geschützt.

Die Lehrerinnen und Lehrer hätten den Eindruck, dass ihre Erkrankung
billigend in Kauf genommen werde. Die GEW forderte Müller auf, den
Gesundheitsschutz in den Schulen und Kitas zur Chefsache zu machen
und für die Verkleinerung der Lerngruppen zu sorgen.