Niederlande wollen Böllereinfuhr aus Deutschland und Belgien stoppen

Arnheim (dpa) - Nach dem Verhängen eines Böllerverbots haben die
Niederlande mit Kontrollen entlang der Grenze begonnen, um die
Einfuhr verbotenen Feuerwerks aus Deutschland und Belgien zu stoppen.
Eine umfangreiche Kontrolle an der A3 Oberhausen-Arnheim, die bis zum
Dienstagabend dauerte, führte zunächst nicht zu Feuerwerksfunden,
teilte die niederländische Polizei mit. «Wir gehen davon aus, dass es
eine größere Einfuhr von auch illegalen Böllern aus dem Ausland
gibt», sagte der zuständige Experte der Polizei in den östlichen
Niederlanden, Robbert Hummelink. Grund sei das in der Corona-Krise
verhängte Verbot, das eine Überlastung der Kliniken verhindern soll.

In der Grenzregion gab es nach Polizeiangaben in der letzten Zeit
bereits umfangreiche Böllerfunde. Alleine in einem Lieferwagen wurden
vor einigen Tagen in einem Ort nahe der Grenzstadt Nimwegen fast zwei
Tonnen schwere, illegale Böller entdeckt. In Alkmaar stießen Fahnder
auf einen Lieferwagen mit 1,6 Tonnen Böllern auf der Ladefläche, zwei
Männer wurden festgenommen. Die Polizei kündete weitere offene und
verdeckte Kontrollen, nicht alleine in der Grenzregion, an. Wegen des
ohnehin bereits restriktiveren Kurses der Niederlande bei Feuerwerk
und Krachern fuhren die Niederländer bislang bereits in großem Stil
zum Böllerkauf über die Grenze.

Feuerwerkshändler in der deutschen und belgischen Grenzregion
fürchten dieses Jahr nun einen Umsatzeinbruch, insbesondere, weil die
Niederlande in den Wochen vor dem Jahreswechsel auch den Transport
von Böllern und Raketen verbieten werden. Hohe Geld- und auch
Haftstrafen für schwere Fälle wurden angedroht.