Freie Wähler und FDP gegen Söder-Forderung zu Skigebiets-Schließungen

München (dpa/lby) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)
bekommt nach seiner Forderung, wegen Corona europaweit die Skigebiete
zu schließen, immer mehr Widerspruch: zunächst vom eigenen
Koalitionspartner, den Freien Wählern, nun auch von der Landtags-FDP.

Söder hatte am Dienstag gesagt: «Mir wäre lieber, wir würden ein
einheitliches Übereinkommen auf europäischer Ebene haben: keine
Skilifte offen überall beziehungsweise kein Urlaub überall.»

Freie-Wähler-Fraktionschef Florian Streibl sagte dazu schon am
Dienstagabend: «Ein übernationales Verbot des Wintersports schränkt
die Erholungssuche sehr vieler Menschen unverhältnismäßig ein.
Deshalb spreche ich mich klar gegen pauschale Schließungen aus -
insbesondere weil alle Bergbahnen hervorragende Hygienekonzepte
erarbeitet haben, die sie konsequent umsetzen.» Streibl warnte vor
allem auch vor einer Schließung ausschließlich deutscher Skigebiete.

Der tourismuspolitische Sprecher der Landtags-FDP, Albert Duin,
kritisierte am Mittwoch: «Wie will Söder den Menschen eigentlich
erklären, dass sie in einer voll besetzten U-Bahn mit Maske
zusammensitzen dürfen - aber nicht unter freiem Himmel in einem
Sessellift fahren dürfen?» Ihm erschließe sich einfach nicht, weshalb

Outdoor-Sport ohne Körperkontakt verboten werden solle. Und mit guten
Hygienekonzepten, einem speziellen Ticket-Management sowie einer
zeitlichen Staffelung lasse sich der Ski-Betrieb sehr wohl
Corona-konform gestalten - Après-Ski natürlich ausgenommen.