Herbergssuche mit Mundschutz? Krippenspiele in Corona-Zeiten

Maria und Josef mit dem Jesuskind, dazu die Hirten und Engel -
Krippenspiele sind an Heiligabend in vielen Pfarreien ein festes
Ritual. Das soll auch während der Corona-Pandemie nicht ausfallen.

München (dpa/lby) - Krippenspiele gehören in Bayerns Pfarreien zu
Weihnachten dazu - während der Corona-Pandemie sind aber auch dabei
kreative Lösungen gefragt. «Nichts lassen wir ausfallen. Stattdessen
lassen wir uns etwas einfallen», brachte es der Regensburger Bischof
Rudolf Voderholzer auf den Punkt. Grundsätzlich gelten auch für
Krippenspiele die allgemeinen Hygieneregelungen für Gottesdienste,
also Mindestabstand, Mund-Nase-Maske sowie kein gemeinsames Singen.

Die Sprecher der bayerischen Bistümer und der Evangelischen
Landeskirche verweisen aber auch darauf, dass noch unklar ist, wie
sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird und welche
neuen Regelungen eventuell hinzukommen. Auf ihren Internetseiten
bieten die Kirchen Anregungen zu Weihnachten unter Corona-Auflagen.

Die Krippenspiele werden in diesem Jahr sicherlich anders aussehen
als gewohnt, sagte ein Sprecher der Diözese Würzburg. So könnte die
weihnachtliche Botschaft von verschiedenen Personen vortragen werden
und einzelne Szene dazu pantomimisch dargestellt werden. Die
Beteiligten könnten denn größeren Abstand zueinander halten. Eine
interessante Variante sei, die Darsteller des Krippenspiels einzeln
zu filmen und die Sequenzen zu einem Video zusammenzuschneiden.
Dieses könnte dann in mehreren Gottesdiensten gezeigt werden.

Auch die Diözese Regensburg regt pantomimische Darstellungen oder
Schattenspiele an und schlägt vor, das Krippenspiel könnte auch auf
einem Platz im Freien aufgeführt werden. Es könnte auch ein Sprecher
die Weihnachtsgeschichte vortragen und Kinder begleiten das mit
Orff-Instrumenten klanglich.

Ein Sprecher der Diözese Passau berichtete, in einer Pfarrei soll das
Krippenspiel neunmal vor jeweils weniger Publikum vorgeführt werden.
Außerdem wolle ein regionaler Fernsehsender ein Krippenspiel an
Heiligabend übertragen. Die Diözese Eichstätt schlägt auch vor, das
s
die Darsteller nacheinander auftreten könnten. Ähnliche Überlegungen

gibt es in evangelischen Pfarreien. Möglich wäre auch, dass einzelne
Figurengruppen wie die Engel oder die Hirten sowie Maria und Josef
von Kindern gespielt werden, die ohnehin untereinander Kontakt haben.

Ein Sprecher der Evangelischen Landeskirche verweist auf die
allgemeine Empfehlung, Gottesdienste an Weihnachten unter freiem
Himmel stattfinden zu lassen und bilanziert: «Unsere große Linie ist:
Wir wollen alles tun, um wunderschöne Weihnachtsgottesdienste zu
feiern, allerdings ohne, dass Menschen in Gefahr geraten, sich zu
infizieren.»