Justizminister Adams: Bei Impf-Rangfolge auch an Justizvollzug denken

Erfurt (dpa/th) - In der Diskussion darüber, welche Gruppen zuerst
einen Corona-Impfstoff erhalten sollten, hat Thüringens
Justizminister Dirk Adams auch auf Gefängnismitarbeiter verwiesen.
«Wichtig ist den Justizvollzug nicht zu vergessen, wenn wir über
Impfpriorisierung sprechen», sagte der Grünen-Politiker im Gespräch
mit der Deutschen Presse-Agentur. Zusammen mit dem ebenfalls von den
Grünen mitregierten Hamburg wolle Thüringen das Anliegen bei der
bevorstehenden Herbstkonferenz der Justizminister (26. und 27
November) aufs Tableau bringen.

«Wenn wir über Impfungen reden, wird ganz viel von
Krankenhauspersonal gesprochen, von Pflegern, der Polizei oder auch
der Feuerwehr», sagte Adams. Auch Risikogruppen seien zu
berücksichtigen, aber auch der Justizvollzug sei wichtig. Allein in
Thüringen gehe es dabei um fast 1000 Mitarbeiter. «Auch die müssen in

ihrer Arbeit dicht an Menschen dran.»

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits Mitte
November zu einer allgemeinen gesellschaftlichen Debatte über die
erwartete Corona-Impfung aufgerufen. Denn in der ersten Zeit nach
einer Zulassung werde es noch nicht ausreichend Impfstoff geben.
Ethikrat, Impfkommission und Leopoldina hatten dargelegt, zunächst
sollten Kranke, Ältere und in zentralen Bereichen beschäftigte
Menschen geimpft werden. Am Ende müssen laut Spahn die Behörden vor
Ort über eine Impfung entscheiden.