Corona-Regeln für Dezember - Landesregierung stellt erste Pläne vor

Es gilt als abgemacht, dass der eigentlich für vier Wochen verhängte
Teil-Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie verlängert wird -
doch was heißt das für Sachsen-Anhalt?

Magdeburg (dpa/sa) - Wie sollen die Corona-Regeln in Sachsen-Anhalt
im Dezember aussehen, wenn die bisherigen Vorgaben auslaufen? Für
eine klare Antwort darauf will die schwarz-rot-grüne Landesregierung
erst die Ergebnisse der Bund-Länder-Schalte am Mittwoch abwarten,
erste Pläne stellte sie aber bereits am Dienstag vor. So sollen der
Teil-Lockdown verlängert und die Kontaktregeln verschärft werden.

Ausnahmen sind für die Zeit zwischen Weihnachten und dem
Jahreswechsel geplant. Zudem will Sachsen-Anhalt die Schulferien
verlängern, Schnelltests bei Lehrern und Erzieherinnen organisieren
und von den bundesweiten Kontaktregeln abweichen. Klarheit soll am
Freitag herrschen. Dann will das Kabinett die Änderungen der
Corona-Verordnung beschließen.

TEIL-LOCKDOWN: Sachsen-Anhalt will die bundesweiten Verabredungen
mittragen. Es gilt schon vor der Schalte am Mittwoch als abgemacht,
dass die Maßnahmen aus dem November bis zum 20. Dezember verlängert
werden. Seit Anfang November sind Restaurants und Hotels geschlossen,
der Kultur-, Freizeit- und Sportbetrieb ruht weitgehend, um die
Kontakte der Menschen untereinander zu minimieren.

KONTAKTE: Statt wie bisher zehn Menschen sollen sich im Dezember nur
noch fünf Menschen treffen dürfen. Nur zwischen Weihnachten und
Neujahr soll wieder die Zehner-Regelung gelten. Kinder unter 14
Jahren werden dabei nicht mitgezählt, weil sie als weniger ansteckend
gelten. Eigentlich soll es dabei bundesweit die zusätzliche
Begrenzung geben, dass Gruppen bei Treffen aus maximal zwei
Haushalten kommen. Die Landesregierung will das weniger eng fassen
und nur die Grenze von fünf, beziehungsweise ab Weihnachten, zehn
Menschen vorschreiben. Es solle an Weihnachten niemand einsam sein
müssen, sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).

SCHULEN UND KITAS: Sachsen-Anhalt bleibt bei dem Ziel, Schulen und
Kitas im regulären Betrieb zu halten. Präsenzunterricht sei der beste
Unterricht unter den aktuellen Rahmenbedingungen, sagte
Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Das Wechselmodell, bei dem
Klassen für mehr Sicherheitsabstand im Klassenzimmer aufgeteilt
werden und abwechselnd in der Schule und zuhause lernen,
benachteilige jene Familien, denen technische Ressourcen fehlten und
Schüler mit Lernschwierigkeiten, sagte er.

MASKENPFLICHT: Monatelang hatte Tullner eine Mund-Nasen-Bedeckung im
Unterricht als unzumutbar abgelehnt, jetzt kommt diese Regelung
wahrscheinlich doch. Sollten die Regierungschefs am Mittwoch eine
Maskenpflicht beschließen, werde Sachsen-Anhalt das umsetzen. Die
Maskenpflicht würde dann für Schülerinnen und Schüler ab der 7.
Klasse gelten. Der Mund-Nasen-Schutz soll jedoch in den Pausen
abgenommen werden, sagte Tullner. Bisher gilt nur eine Maskenpflicht
für alle auf dem Schulgelände, aber explizit nicht im Unterricht.
Vertreter von Lehrern, Eltern und Schülern hatten immer wieder eine
Einführung gefordert, um das Ansteckungsrisiko zu senken.

FERIEN: Bereits am Montag kündigte der Bildungsminister an, dass die
Weihnachtsferien um zwei Tage verlängert werden sollen. Damit würde
der Unterricht nicht am 7., sondern erst am 11. Januar starten.
Zwischen Neujahr und Schulbeginn lägen dann zehn Tage, in denen
mögliche Ansteckungen bei Feierlichkeiten erkannt werden könnten. Ob
auch die Schulhorte geschlossen bleiben und nur einen Notbetrieb
anbieten, muss laut Grimm-Benne noch geklärt werden. Die zusätzlichen
Ferientage sollen auch genutzt werden, damit sich Lehrkräfte und
Erzieherinnen freiwillig auf das Coronavirus testen lassen können.
Das Land will dafür Schnelltests einsetzen.

QUARANTÄNE: Sachsen-Anhalt will die Quarantäneregeln für
Kontaktpersonen künftig in der Landesverordnung festschreiben. Sie
sollen wie bei Reiserückkehrern nur noch zehn statt der bisher 14
Tage betragen. Mit der Regelung soll auch erreicht werden, dass
Quarantäne-Fälle über alle Landkreise hinweg möglichst einheitlich

geregelt werden, sagte Gesundheitsministerin Grimm-Benne.