Brandenburger Kliniken bereiten sich auf mehr Corona-Patienten vor

Brandenburg an der Havel/ Potsdam (dpa/bb) - Kliniken in Brandenburg
steuern derzeit bei der Betreuung von Corona-Patienten nach. Das hat
eine dpa-Umfrage ergeben. Am Klinikum Brandenburg an der Havel
arbeitet seit Dienstag eine weitere Station als Covid-19
Abklärungsstation, wie die Einrichtung mitteilte. Eine andere Station
wurde eigens dafür umgerüstet, Patienten wurden intern verlegt. Wegen
der Vergrößerung des Covid-19-Bereichs muss den Angaben zufolge das
OP-Programm reduziert und ein Teil der planbaren Eingriffe abgesagt
werden. Am Wochenende hatte die Klinik wegen Überlastung die
Neuaufnahme von Covid-19 Patienten und -Verdachtsfällen gestoppt.

Das größte Potsdamer Krankenhaus - das Klinikum Ernst von Bergmann -
ist seit der ersten Infektionswelle im Frühjahr Koordinierungsstelle
für einen Verbund von zehn Kliniken in Westbrandenburg, um
Covid-Patienten besser zu versorgen. In einem «Versorgungscluster»
werde die Verteilung der Patienten in der Region koordiniert, etwa
wenn in einer Klinik kurzfristig keine Kapazitäten mehr verfügbar
seien, erklärte Klinik-Chef Hans-Ulrich Schmidt.

Derzeit werden im Klinikum 39 Patienten mit Covid-19 betreut, 14 von
ihnen auf der Intensivstation. Zehn Patienten werden derzeit beamtet,
wie das Klinikum mitteilte. Diese Zahlen seien immer Momentaufnahmen,
erläuterte eine Sprecherin. Aktuell könnten insgesamt 51
Covid-19-Patienten betreut werden. Auf den Stationen stünden bis zu
35 Betten zur Verfügung, zusätzlich stünden 16 Intensiv-Betten
bereit. Diese Kapazitäten könne das Klinikum kurzfristig auf bis zu
24 Beatmungsplätze erweitern. Aktuell sei das aber nicht notwendig.

Am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus steht nach Angaben der Einrichtung
derzeit ausreichend Personal zur Verfügung, um Covid-19 Patienten zu
betreuen. Allerdings mussten dafür einzelne Stationen zusammengelegt
werden, um das Personal für die pflegeintensiven Patienten zu
bündeln. Nicht lebensnotwendige Operationen würden derzeit im
Einzelfall verschoben. «Die derzeitige Entwicklung der Pandemie
sollte keine wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Betrieb unseres
Krankenhauses haben», sagte eine Sprecherin. Deshalb sei es in der
angespannten Situation für alle Kliniken derzeit extrem wichtig, dass
von der Bundesregierung eine finanzielle Unterstützung erfolge.