Innenminister Lewentz sieht schnelle Radikalisierungstendenzen

Mainz (dpa/lrs) - Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger
Lewentz (SPD) hat im Umfeld der sogenannten Querdenker-Bewegung
extrem schnelle Radikalisierungstendenzen ausgemacht. «Das macht uns
große Sorgen. Denn unorganisierte Einzeltäter sind für Polizei und
Verfassungsschutz extrem schwer feststellbar», sagte Lewentz der
Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Die extrem denkenden Ränder tun
sich im Moment zusammen», sagte Lewentz. «Das ist eine ganz bunte,
aber für die Gesellschaft gefährliche Mischung.» Die
Querdenker-Bewegung demonstriert regelmäßig gegen die staatlichen
Corona-Maßnahmen.

Bei Polizeieinsätzen sei zudem immer häufiger festzustellen, dass
Menschen ohne Kenntnis der Hintergründe sofort Partei gegen die
Beamten und für diejenigen ergriffen, die festgenommen oder fixiert
würden, sagte Lewentz. Diese Gruppen verhielten sich aggressiv gegen
Polizisten und filmten zudem alles mit ihren Handys.

Über die Erkenntnisse und Einschätzungen von Verfassungsschutz und
Polizei zu der Bewegung informieren an diesem Mittwoch (12.30)
Minister Lewentz, der Leiter der Verfassungsschutzabteilung, Elmar
May, und der Inspekteur der Polizei, Jürgen Schmitt in Mainz.