DIHK-Umfrage: Jede elfte Firma sieht sich von Insolvenz bedroht

Berlin (dpa) - Die Corona-Krise sorgt zunehmend für Finanzprobleme
bei Unternehmen. Über alle Branchen hinweg sieht sich nach einer
Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags derzeit jeder
elfter Betrieb von einer Insolvenz bedroht. Mehr als 80 Prozent davon
sind demnach kleine Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern.
Besonders häufig von einer Insolvenz bedroht sehen sich laut Umfrage
Firmen aus der Reisewirtschaft, der Gastronomie sowie der Kultur-und
Kreativwirtschaft - sie sind besonders hart von Beschränkungen zur
Eindämmung des Virus betroffen.

Nach der am Dienstag vorgelegten DIHK-Umfrage gibt fast jeder zweite
Betrieb, der eine Insolvenz befürchtet, an, den Geschäftsbetrieb nur
noch maximal drei Monate lang aufrechterhalten zu können.

40 Prozent der Betriebe beklagen einen Rückgang ihres Eigenkapitals.
Rund 27 Prozent der Unternehmen kämpfen demnach trotz vielfältiger
staatlicher Hilfen mit Liquiditätsproblemen, 10 Prozent verzeichnen
zunehmende Forderungsausfälle. Das zeigt die Sonderauswertung einer
aktuellen DIHK-Blitzumfrage unter mehr als 13 000 Unternehmen.

Der DIHK sprach sich erneut dafür aus, die Eigenkapitalsituation der
Unternehmen zu stärken. Wirtschaftsverbände fordern seit langem, der
Verlustrücktrag müsse ausgeweitet werden. Unternehmen sollen so mehr
als bisher möglich krisenbedingte Verluste mit Gewinnen aus den
Vorjahren steuerlich verrechnen können. In der schwarz-roten
Koalition ist eine Ausweitung dieses Instruments aber umstritten.