Kontrolleure decken unappetitliche Missstände auf

Berlin (dpa) - Lebensmittelkontrolleure haben im vergangenen Jahr
wieder verschiedene Missstände in der Lebensmittelbranche
festgestellt. Das teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag in Berlin mit. So vergaßen
Mitarbeiter in 41 Prozent der kontrollierten Eisdielen und Cafés,
Geräte zum Aufschlagen der Sahne nach der Desinfektion mit Wasser
nachzuspülen. «Die Gefahr besteht, dass sich in der Maschine noch
Reste von Desinfektionsmittel befinden, die beim nächsten Betrieb in
die Sahne übergehen können», sagte Michael Kühne von der
Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz. 

Desinfektionsmittel in bedenklichem Maß wurde in
Pangasius-Fischfilets nachgewiesen. Außerdem bemängelten die
Kontrolleure Oregano-Proben, die häufig mit billigeren Pflanzenresten
wie Olivenblättern gestreckt wurden. «Lebensmittelbetrug kennt viele
Formen. Eine davon kann die Verunreinigung von Gewürzen mit fremden
Pflanzenteilen sein», so das BVL. Gesundheitlich bedenklich:
Hackfleisch-Proben, in denen häufig E.coli-Bakterien nachgewiesen
wurden.