Einreiseverbot aufgehoben: Au-pairs dürfen nach Deutschland

Berlin (dpa) - Nach monatelangen Grenzschließungen wegen der
Corona-Pandemie dürfen Au-pairs aus Drittstaaten wieder nach
Deutschland einreisen. Der geplante Aufenthalt müsse mindestens sechs
Monate betragen, heißt es auf der Internetseite des
Bundesinnenministeriums. Bislang durften nur Au-pairs aus
Drittstaaten nur einreisen, wenn diese auf einer sogenannten
Positivliste standen.

Au-pair-Agenturen begrüßten die Entscheidung. Zahlreiche Eltern, die
in den vergangenen Monaten erhebliche Probleme mit der Vereinbarkeit
von Beruf und Kinderbetreuung hatten, könnten nun aufatmen, hieß es
am Dienstag in einer Mitteilung der Gütegemeinschaft Au pair. «Im
letzten Jahr waren insgesamt knapp 15 000 ausländische Au-pairs nach
Deutschland gekommen. Entsprechend viele deutsche Gasteltern mussten
wegen Corona auf die Unterstützung durch ein Au-pair verzichten.»

Die Gütegemeinschaft sei in der vergangenen Woche vom
Innenministerium und den Botschaften von der Aufhebung des
Einreiseverbots informiert worden. Bis zur Umstellung könne es noch
einige Tage dauern, hieß es in der Mitteilung. «Au-pairs, die schon
einen Visumstermin hatten, werden nun von den Botschaften
angeschrieben.» Sie müssten eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen
.

Der sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal
Kober, forderte, es müsse ein vereinfachtes und beschleunigtes
Verfahren für die Visumsausstellung geben, damit einer raschen
Einreise nichts mehr im Wege stehe. «So erfreulich diese Entwicklung
ist, so überfällig war sie auch. Wir hatten bereits Anfang September
eine Öffnung für Au-Pairs gefordert, was von CDU/CSU und SPD
abgelehnt wurde», sagte Kober.