Weihnachtsferien starten eher - Hiobsbotschaft für Eltern

Nun also doch: Zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie werden die
Weihnachtsferien in Bayern verlängert. Die Schüler wird's freuen.
Viele Eltern kommen allerdings in die Bredouille.

München (dpa/lby) - Die Weihnachtsferien in Bayern werden in diesem
Jahr coronabedingt um zwei Tage verlängert. Damit haben die Schüler
nicht erst vom 23. Dezember an frei, sondern ihr letzter Schultag
wird heuer Freitag, der 18. Dezember sein. «Das Infektionsrisiko wird
durch die fast einwöchige Karenzzeit zwischen Schulunterricht und
Weihnachten erheblich gesenkt, damit Familien gesund und
unbeschwerter feiern können», twitterte Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) am Dienstag. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber
berichtet.

Kritik kommt unter anderem vom Deutschen Philologenverband. Aber auch
viele Eltern, die in der Corona-Krise schon den einen oder anderen
Urlaubstag der Kinderbetreuung wegen opfern mussten, dürfte die
kurzfristige Ferienverlängerung nicht gefallen.

Der Deutsche Philologenverband sprach von einem «Planungschaos».
Lehrerinnen und Lehrer wollten ihren Unterricht vernünftig planen,
sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Unter kurzfristigen
Ferienverlängerungen hätten im Zweifel insbesondere diejenigen zu
leiden, die bald Abitur machen oder bei denen andere Prüfungen
anstehen.» Statt eines hektischen Herumdokterns an den Ferienzeiten
brauche es vielmehr Reihentestungen zum Schulbeginn im neuen Jahr -
also freiwillige Corona-Tests für alle Schüler und Lehrer.

Söder sagte, mit dem früheren Ferienbeginn «verbessern wir die
Möglichkeiten, dass die Familien in Bayern das wichtigste Fest des
Jahres gesund und unbeschwerter feiern können». Hintergrund ist, dass
die Menschen einige Tage vor Weihnachten die Kontakte möglichst
beschränken sollten, damit es bei den Familienfeiern nicht zu
Ansteckungen kommt.

Vor den neuen Bund-Länder-Beratungen über den weiteren Kurs im Umgang
mit dem Coronavirus hatten sich die unionsregierten Länder für eine
solche Verlängerung der Ferien ausgesprochen - so stand es jedenfalls
in einem gemeinsamen Papier. Zunächst war Nordrhein-Westfalen in
Vorlage gegangen und hatte einen früheren Start in die Ferien
angekündigt. In den meisten Bundesländern ist der 18. Dezember
ohnehin planmäßig der letzte Schultag vor Weihnachten. Protest gab es
unter anderen von der Lehrergewerkschaft GEW und dem Verband
alleinerziehender Mütter und Väter in NRW.