Trotz Corona: In Brandenburgs Altenheimen wird es weihnachtlich Von Christian Bark, dpa

Größere Adventsbasare müssen zwar ausfallen, aber in Brandenburgs
Alten- und Pflegeheimen soll es trotz Corona Weihnachtsstimmung
geben. Dafür gibt es viele kreative Ideen.

Potsdam (dpa/bb) - Trotz besonderer Corona-Vorsichtsmaßnahmen soll es
demnächst auch für die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in
Brandenburg so weihnachtlich wie möglich werden. Viele Einrichtungen
lassen bedingt Besuch zu und schmücken gerade die Räumlichkeiten, wie
eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. «Die Bäume sind
bestellt. Die Pläne der Betreuung sind randvoll mit schönen
Erlebnissen für die Bewohner», sagt etwa Cindy Schönknecht vom
Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Brandenburg. Dieser betreibt
landesweit 18 Pflegeeinrichtungen. Die Bewohner gelten der Sprecherin
zufolge als ein Haushalt und werden in kleinen Gruppen
zusammengebracht.

«Besucher müssen sich nach wie vor einen Tag zuvor anmelden und vom
Empfangsdienst koordinieren lassen», erklärt Schönknecht. «Der
Verband möchte alles dafür tun, dass sich eine angenehme Atmosphäre
verbreitet», sagt Nadine Gregor, Geschäftsführerin des
ASB-Kreisverbandes Ostbrandenburg. Besonders glücklich sei man
darüber, dass auch viele ehrenamtliche Kollegen wieder ihre Tätigkeit
aufgenommen haben und dadurch Spaziergänge oder Einzelbeschäftigung
vor Ort möglich seien. Laut Gregor ist das Verständnis der
Angehörigen und Betreuer für die Vorsichtsmaßnahmen aber nicht immer

so hoch, wie noch am Anfang der Pandemie.

Auch in den 30 stationären Pflegeeinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt
(Awo) im Land schmücken die Bewohner zusammen mit den Pflegekräften
die Räume, wie Awo-Sprecher Claudius Lehmann berichtet. Möglichkeiten
zur Begegnung und Unterhaltung in der vor- und weihnachtlichen Zeit
würden geschaffen. Bereits beim letzten Lockdown im Frühjahr habe man
kreative Ideen zur Erheiterung der Bewohner entwickelt.
«Beispielsweise Abstandskonzerte», sagt der Sprecher. Ähnlich kreativ

wolle man auch zur Adventszeit werden.

«Es ist uns sehr wichtig, auch in den herausfordernden Zeiten von
Corona festliche Stimmung in den Einrichtungen zu schaffen», sagt die
Sprecherin des Roten Kreuzes (DRK) in Brandenburg, Marie-Christin
Lux. Deshalb sei das gemeinsame Schmücken der Räume jedes Jahr ein
wichtiges Ritual für Bewohner und Mitarbeiter der 37 ambulanten, 21
Tages- und 14 vollstationären Pflegeeinrichtungen und acht betreuten
Wohngemeinschaften. Aufgrund der aktuellen Abstands- und
Hygienebestimmungen könnten nicht alle Angebote in der gewohnten Form
stattfinden. Eigene Weihnachtsmärkte für die gesamte Bewohnerschaft
und Angehörige, wie es sie beispielsweise sonst in den Einrichtungen
des DRK-Kreisverbands Fläming-Spreewald gibt, müssten ausfallen.

Kleine Konzerte soll es laut Marie-Christin Lux aber dennoch geben,
sie würden in die Garten- und Parkanlagen der Einrichtungen
verlagert. In Schwedt (Uckermark) sei ein Glühweinabend auf die
geschmückten Wohnbereichsbalkone verlegt worden. Zudem sei ein
Freiluftkonzert geplant. In Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark) gibt es
laut der DRK-Sprecherin einen WG-Adventskalender für die neun
Bewohner. «In 24 Türchen erwarten sie kleine Pakete mit Gedichten,
Keksen und kleinen Aufmerksamkeiten», erklärt Lux. Gemeinsames Backen
sowie das Basteln von Adventskarten werde es weiter geben. Kinder
eines Bad Belziger Kindergartens würden außerdem auf der Terrasse für

die Senioren singen und musizieren.

Die DRK-Sprecherin verweist mit Blick auf die Pandemie zudem auf die
am 15. Oktober in Kraft getretene Nationale Teststrategie. Das DRK
habe alle organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, ab sofort in
seinen Einrichtungen Schnelltests (Antigen-Tests) durchzuführen. Das
Angebot könne freiwillig von Bewohnern, Mitarbeitern und Besuchern
der ambulanten und vollstationären Einrichtungen in Anspruch genommen
werden.

Die Voraussetzungen für Schnelltests hat auch der ASB geschaffen.
«Die für die Refinanzierung einzureichenden Konzepte sind bereits
bewilligt», sagt Schönknecht. Der Verband werde ab Dezember in die
Schnelltestungen gehen. Man sei gespannt, wie viele Menschen das
Angebot freiwillig nutzen werden.