Lederer: Normaler Kulturbetrieb nicht vor Frühjahr

Berlin (dpa/bb) - Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) rechnet
nicht mit der baldigen Rückkehr zum normalen Betrieb von Theatern,
Konzerthäusern und Museen. «Es wäre schön, im Frühjahr einen
Planungshorizont zu haben, der über mehrere Monate geht», sagte
Lederer der «Berliner Morgenpost» (Dienstag). «Wenn da ein hoher
Impfgrad erreicht ist, wäre das schon einmal ein Erfolg.»
Einschränkungen müssten dann nicht mehr das drastische Ausmaß haben
wie im vergangenen Frühjahr oder aktuell im November.

Bei einer «relativen Normalität» könnte dann auch entschieden werde
n,
«in zwei Monaten in ein Konzert oder in drei Monaten in ein Theater
zu gehen oder auch in der kommenden Woche in eine Galerie», sagte
Lederer. Er hätte sich gewünscht, dass vor dem Hintergrund der
unterschiedlichen Wirkung der Maßnahmen vor allem Kinder und
Jugendliche mehr an der Kultur teilhaben könnten. Das sei aber
angesichts der Infektionszahlen nicht die zentrale Debatte. «Berlin
ist ein Hotspot - unsere vordringliche Aufgabe ist es,
Infektionszahlen zu verringern und intensiv-medizinische Kapazitäten
nicht an den Rand zu bringen», sagte der Kultursenator.

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, wird der Teil-Lockdown in
Deutschland voraussichtlich bis kurz vor Weihnachten verlängert. Die
Ministerpräsidenten der Länder einigten sich am Montagabend darauf,
dass die bislang bis Ende November befristeten Maßnahmen zunächst bis
zum 20. Dezember fortgeführt werden sollen, wie die Deutsche
Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr. Eine endgültige Entscheidung
soll bei Beratungen der Ländervertreter mit Kanzlerin Angela Merkel
(CDU) am Mittwoch fallen.