Bedeutender Wallfahrtsort in Mexiko bleibt wegen Corona geschlossen

Mexiko-Stadt (dpa) - Millionen Menschen pilgern jedes Jahr im
Dezember zur Basilika der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko-Stadt - in
diesem Jahr bleibt die Kirche wegen der Corona-Pandemie geschlossen.
Sie werde vom 10. bis 13. Dezember geschlossen, um zum Wohl des
gesamten mexikanischen Volkes eine Ausbreitung des Coronavirus zu
verhindern, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung der
katholischen Kirche und der Regierung der mexikanischen Hauptstadt.
Die Entscheidung sei notwendig, auch wenn in einem der schwierigsten
Jahre der mexikanischen Geschichte viele Menschen vermutlich das
Bedürfnis hätten, bei der Jungfrau Trost zu suchen.

Die jährliche Wallfahrt zur Basilika gilt als eine der größten
weltweit. Im vergangenen Jahr wurden mehr als zehn Millionen Pilger
gezählt. Der Legende nach erschien die Mutter Jesu zwischen dem 9.
und 12. Dezember 1531 fünfmal einem Ureinwohner namens Juan Diego,
den Papst Johannes Paul II im Jahr 2002 heilig sprach. Sie
beauftragte ihn demnach mit dem Bau einer Kapelle nahe Mexiko-Stadt.
Heute gilt die dunkelhäutige Jungfrau von Guadalupe als
Schutzpatronin Mexikos.

Viele Gläubige pilgern üblicherweise von ihren Dörfern tagelang in
die Hauptstadt, um an den Feierlichkeiten um den 12. Dezember
teilzunehmen. Oft tragen sie Marienbilder oder Kruzifixe aus ihren
Dorfkirchen vor sich her. Manche Pilger legen die letzten Meter bis
zur Basilika auf Knien zurück. In diesem Jahr sind sie nun
aufgerufen, Menschenansammlungen zu meiden. Die Feierlichkeiten
sollen zum Teil im Fernsehen und Internet übertragen werden.

Mit mehr als einer Million bestätigten Infektionen mit dem
Coronavirus und mehr als 100 000 Todesfällen infolge einer
Covid-19-Erkrankung gehört Mexiko in der Pandemie zu den am
schlimmsten betroffenen Ländern.