Arnheims Bürgermeister verteidigt Böllerverbot in Corona-Krise

Arnheim (dpa) - Mit einem emotionalen Appell hat der Bürgermeister
der Grenzstadt Arnheim das Böllerverbot in den Niederlanden
angesichts der Corona-Krise verteidigt. Das Krankenhaus sei voll mit
Corona-Patienten und selbst für Herzinfarkte, Beinbrüche und
Unfallopfer gebe es kaum Betten, schrieb Ahmed Marcouch am Montag auf
Facebook. Dieses Jahr gebe es deshalb keinen Platz für Hunderte durch
Silvesterfeuerwerk Verletzte, «für abgerissene Finger und verbrannte
Augenlider». Es sei wirklich nicht der Moment, um über das Verbot von
Böllern und Raketen zu jammern. Die fatale Kombination von Alkohol,
Drogen und Böllern müsse in diesem Jahr vermieden werden.

Arnheim liegt unweit von Nordrhein-Westfalen.

Der Bürgermeister rief die Bevölkerung auf, den illegalen Handel mit
Böllern, ein wiederkehrendes Problem vor dem Jahreswechsel in den
Niederlanden, den Behörden zu melden. «Ich hoffe dass Sie begreifen,
dass Sie Menschenleben retten, wenn Sie Kauf und Lagerung von
illegalen Böllern bei uns melden.»

Den vierten Abend in Folge hatten Jugendliche am Sonntagabend in
einem Stadtteil von Arnheim mit schweren, illegalen Böllern für
Verwüstungen gesorgt, Bushaltestellen wurden zerstört und
Müllcontainer brannten aus. Die Niederlande haben weiterhin mit
vergleichsweise hohen Corona-Infektionszahlen zu kämpfen, mehr als
5200 neue Fälle kamen am Montag hinzu.