Mehr als 3500 Krankenhaus-Mitarbeiter aus Quarantäne geholt

Düsseldorf (dpa/lnw) - Krankenhäuser in NRW haben von April bis Ende
Oktober in rund 3560 Fällen Mitarbeiter wieder eingesetzt, für die
nach einem Corona-Kontakt noch Quarantänepflicht bestand. Arztpraxen
und Krankenhäusern können dies einer Empfehlung des Robert
Koch-Institutes zufolge «bei relevantem Personalmangel» unter
bestimmten Umständen wie Symptomfreiheit machen. Die Zahlen nannte
das NRW-Gesundheitsministerium in einer Antwort auf eine Kleine
Anfrage der SPD-Fraktion im NRW-Landtag, über die zuvor die «WAZ»
berichtet hatte (Montag). Da nicht alle Kliniken entsprechende
Angaben gemacht hatten, könnte es mehr Fälle gegeben haben.

Von der «hohen Zahl» sei sie «schockiert», sagte die
SPD-Fraktionsvize Lisa-Kristin Kapteinat. In dem genannten Zeitraum
sei die Situation noch relativ gut im Griff gewesen. «Gerade von
einem Gesundheitsminister, der auch Arbeitsminister ist, hätte ich
erwartet, dass er sich intensiver um das medizinische Personal
kümmert», sagte sie mit Blick auf NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef
Laumann (CDU).

Das Ministerium verwies in seiner Antwort darauf, dass in der
Pandemie beim Umgang mit Kontaktpersonen unter medizinischem Personal
unterschiedliche Ziele miteinander konkurrierten: Einerseits solle
das Risiko einer Übertragung minimiert werden, andererseits müssten
die akutmedizinische Versorgung und die Aufrechterhaltung der
Kapazitäten gewährleistet werden.

Wie oft gemeldet wurde, dass Krankenhaus-Mitarbeiter im medizinischen
Bereich in dem Zeitraum von April bis zum 27. Oktober direkten
Kontakt zu Corona-Infizierten hatten, dazu lagen dem Land laut der
Antwort keine Zahlen vor. Auch blieb offen, wie oft solche
Mitarbeiter in häusliche Quarantäne geschickt wurden.