Corona in Hildburghausen - Landrat befürchtet weiteren Anstieg

Erfurt/Hildburghausen - Der Landrat des von der Corona-Pandemie
derzeit besonders betroffenen Landkreises Hildburghausen geht von
einem weiteren dramatischen Anstieg der Infektionszahlen dort aus.
«Wir werden jetzt Richtung 500 marschieren», sagte der CDU-Politiker
Michael Müller am Montag mit Blick auf die sogenannte
Sieben-Tage-Inzidenz. Zuvor waren Zahlen des Robert Koch-Instituts
bekannt geworden, wonach die Inzidenz in dem Landkreis mit 396
deutschlandweit am Montag am höchsten war. In Thüringen insgesamt lag
die Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der
vergangenen sieben Tage je 100 000 Einwohner - bei rund 125.

Nach den Plänen Müllers sollen ab Donnerstag weitere Verschärfungen
der Anti-Corona-Maßnahmen in dem Südthüringer Landkreis greifen. Dazu

stehe er unter anderem in Kontakt mit der Staatskanzlei in Erfurt. So
halte er etwa nach wie vor an der Forderung fest, Kitas und Schulen
im Landkreis für eine gewisse Zeit zu schließen. Auch weitere
Kontaktbeschränkungen seien nötig. «Wir müssen vor die Welle kommen

und diese brechen», sagte Müller.

Klare Infektionsherde seien kaum mehr auszumachen. Inzwischen gebe es
flächendeckend in allen Institutionen Fälle. Schulen, Kitas,
Verwaltungen, Polizei und auch Altenheime seien massiv betroffen.
«Das geht querbeet durch alle Altersschichten», sagte der Landrat.

Aus seiner Sicht sei das Infektionsgeschehen in seinem Landkreis auch
deshalb bemerkenswert, weil es ein Flächenlandkreis ohne wirkliche
Ballungsgebiete sei. «Das sind 63 000 Einwohner auf einer Fläche von
rund 937 Quadratkilometern», sagte Müller.