Corona-Schutz - Italien macht Eingriffe auf Nerzfarmen möglich

Rom (dpa) - Das italienische Gesundheitsministerium hat Vorkehrungen
für Fälle von Corona-Infektionen auf Nerzfarmen getroffen.
Gesundheitsminister Roberto Speranza habe eine Verordnung
unterzeichnet, die die Einstellung des Betriebs von Farmen in ganz
Italien bis Februar 2021 möglich mache, bis eine neue Bewertung des
epidemiologischen Status vorliege, wie das Ministerium am Montag
mitteilte.

Demnach können die zuständigen Behörden eine Farm mitsamt ihren
Fahrzeugen und ihrer Ausrüstung bei einem Corona-Verdacht
beschlagnahmen. Sollte sich der Verdacht auf eine Erkrankung unter
den Nerzen bestätigen, würden die Nerze auf dem Hof getötet.

Obwohl es in Italien, verglichen mit anderen europäischen Ländern,
weniger Nerzfarmen gibt, folgt das Land damit «dem Prinzip maximaler
Vorsicht», wie es in der Mitteilung weiter hieß. Seit Beginn der
Pandemie starben in Italien knapp 50 000 Menschen mit Sars-CoV-2.
Insgesamt wurden bislang etwas mehr als 1,4 Millionen
Corona-Infektionen registriert.

Die Nerze sind auch in anderen Ländern im Fokus. In Frankreich waren
laut einer Mitteilung vom Sonntag erstmals auf einer Nerzfarm
Corona-Infektionen bei Tieren aufgetreten. Die dänische Regierung
hatte Anfang des Monats angekündigt, alle Nerze im Land
schnellstmöglich töten zu wollen, weil das Coronavirus bei den Tieren
mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Es ging um
Millionen von Tieren. Dänemark ist Weltmarktführer bei der Produktion
von Nerzfellen.