Haseloff plädiert für längeren Teil-Lockdown und trägt ihn mit

Magdeburg/Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident
Reiner Haseloff trägt mit, dass die derzeit geltenden Einschränkungen
zur Corona-Pandemie weitergehen. Das Infektionsgeschehen bewege sich
weiterhin auf einem hohen Niveau, sagte der CDU-Politiker am Montag.
Die Regierungschefs der Länder seien sich einig, dass jetzt keine
Zeit für Lockerungen sei. «Wir plädieren daher für eine Verlänger
ung
des Teil-Lockdowns.» Haseloff betonte, dass Hilfszusagen für
betroffene Branchen und Unternehmer auch entsprechend verlängert
werden müssten.

Zudem soll es Ausnahmen der strengen Kontakt-Beschränkungen für
Weihnachten und Silvester geben. «Die Weihnachtsfeiertage und den
Jahreswechsel müssen wir so begehen, dass es die Menschen auch
mittragen und auch die Akzeptanz nicht nachlässt für diese
entsprechenden Vorkehrungen, sagte Haseloff. Mit Blick auf Silvester
sagte er, Kontaktbeschränkungen müssten auch da eingehalten werden,
aber: «Dass wir bestimmte Dinge komplett verbieten, wie Böller oder
Silvesterraketen, das ist, denke ich mal, undenkbar.» Das sei auch
nicht notwendig, um Menschenansammlungen zu vermeiden.

Die Länder wollen am Montag ein gemeinsames Papier verabschieden, wie
in den kommenden Wochen mit dem Infektionsgeschehen umgegangen werden
soll. Für Mittwoch ist eine Gesprächsrunde von Bund und Ländern per
Videoschalte geplant. In Sachsen-Anhalt wie bundesweit gelten seit
Anfang November Kontaktbeschränkungen - das Gastgewerbe, der Kultur-,
Freizeit- und Sportbereich sind weitgehend geschlossen. Die Maßnahmen
waren zunächst bis Ende November befristet und sollten die Zahl der
Neuansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2 wieder deutlich senken.

Haseloff und die schwarz-rot-grüne Landesregierung in Sachsen-Anhalt
waren in den vergangenen Monaten mehrmals von bundesweit verabredeten
Corona-Regeln abgewichen und hatten sich auch zuletzt offen gehalten,
bei sinkenden Fallzahlen zu einem eigenen Weg zurückzukehren. Am
Dienstag beraten die Ministerinnen und Minister die bis dahin
verhandelten Pläne und das weitere Vorgehen in Sachsen-Anhalt.