Klimaforscher: Corona nur winzige Delle für Treibhausgaskonzentration

Genf (dpa) - Der Rückgang der Treibhausgas-Emissionen im Zuge der
Corona-Lockdowns hält den Klimawandel nach einem Bericht der
Weltwetterorganisation (WMO) nicht auf. Der Rückgang beeinflusse die
Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre weniger als ohnehin jedes
Jahr vorhandene natürliche Fluktuationen, schreibt die WMO am Montag
in ihrem jährlichen Treibhausgas-Bulletin. Anders ist etwa jedes Jahr
das Volumen an Kohlendioxid (CO2), das die Vegetation aufnimmt. Auch
2020 sei die Konzentration nach den vorläufigen Ergebnissen einiger
Messstationen weiter gestiegen.

2019 durchbrach die CO2-Konzentration im globalen Durchschnitt
erstmals die Marke von 410 ppm (Teilchen pro Million Teilchen), wie
aus dem Bericht hervorgeht. Konkret lag die CO2-Konzentration im
vergangenen Jahr bei 410,5 ppm, nach 407,9 beziehungsweise 405,5 ppm
in den beiden Jahren davor.

Der Emissionsrückgang 2020 sei nur «eine winzige Delle» in der nach
oben steigenden Kurve, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. «Wir
müssen die Kurve nachhaltig abflachen», sagte er in Anlehnung an den
Ausdruck, den Epidemiologen im Zusammenhang mit den
Coronavirus-Infektionen oft nutzen.