Große Drogen-Party in Friedrichshain von Polizei aufgelöst

Die zweite Corona-Welle läuft und nicht nur Kneipen, sondern auch
Restaurants, Schwimmbäder und manche Kindergärten sind wegen des
Ernstes der Lage geschlossen. Trotzdem organisieren manche Menschen
weiterhin illegale Partys.

Berlin (dpa/bb) - Mehr als 50 Menschen haben trotz der
Corona-Pandemie in einem Hostel in Berlin-Friedrichshain eine Party
mit zahlreichen Drogen gefeiert. Diese endete am Sonntagmittag erst
durch einen Polizeieinsatz, wie am Montag mitgeteilt wurde. Die
Beamten lösten die illegale Feier auf und fanden bei der folgenden
Durchsuchung der Teilnehmer Drogen wie Marihuana, Ecstasy und das
Aufputschmittel Speed sowie diverse Medikamente.

Ein Zeuge hatte die Polizei zuerst zu Grundstücken am Markgrafendamm
alarmiert. Dort trafen die Einsatzkräfte 36 Teilnehmer einer
politischen Diskussion an. Weil sich alle an die Corona-Regeln
hielten, konnten sie die Debatte fortsetzen. Dann jedoch fiel den
Polizisten die Party im benachbarten Hostel auf. Die 52 Teilnehmer
trugen demnach weder Masken noch hielten sie Abstand.

Die Polizei stellte alle Personalien fest. Einige Teilnehmer konnten
im Hostel bleiben, weil sie dort wohnten. Gegen alle laufen jetzt
Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten. Ob die Party bereits seit
Samstag dauerte, war zunächst unklar. In der direkten Nähe der
Hosteladresse liegt auch ein bekannter Club.

Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es immer wieder Berichte über
illegale größere Partys vor allem junger Menschen. Im Frühjahr wurde

zunächst noch in Privatwohnungen und Hinterzimmern von Clubs und
Kneipen gefeiert und getanzt. Im Sommer verlagerten sich die Partys
in Parks wie die Hasenheide oder die versteckteren Räume von
Open-Air-Clubs. In einem Interview sagte ein DJ dem «Tagesspiegel»:
«Wir haben alle Regeln gebrochen, die es gibt.» Man habe ganz gezielt
Partys organisiert und Pläne für der Notfall beim Auftauchen der
Polizei gemacht.

Gleichzeitig organisieren einige Clubs erlaubte Partys draußen oder
in Zelten mit strengen Bestimmungen wie begrenzter Teilnehmerzahl und
Maskenpflicht. Trotzdem zieht es offenbar im aktuellen Herbst und
anstehenden Winter wieder manche Teilnehmer zu verbotenen Feiern in
Innenräumen ohne jegliche Einschränkungen.