Inkontinenz bei Männern wird für Medizinbranche immer wichtiger

Berlin (dpa) - Weniger müssen müssen: Inkontinenz bei Männern wird
für die Hersteller von medizinischen Hilfsmitteln wie Kondomurinalen
immer wichtiger. «Nach meiner Beobachtung gewinnt neben den älteren
Menschen beispielsweise in Pflege- und Altenheimen auch der Bereich
der Männerinkontinenz an Bedeutung», teilte Manfred Beeres vom
Bundesverband Medizintechnologie beispielsweise mit.

Das Unternehmen Essity, bekannt durch die Marke Tena, sieht hier
ebenfalls Wachstumspotenzial: Männer hätten anders als Frauen «keine

Erfahrungen mit Hygieneprodukten». «Frauen gehen Gesundheitsthemen
entspannter an und tauschen sich mit anderen aus. Männer mit
Blasenschwäche scheuen sich eher, sich ihrer Umgebung anzuvertrauen.
Sie möchten nicht über das Thema reden, suchen aber gerne im Internet
nach Informationen, damit sie schnell eine effektive Lösung finden.»

Essity geht in Deutschland von bis zu neun Millionen Betroffenen aus,
davon mehr als ein Drittel (36 Prozent) Männer. Jeder vierte Mann
über 40 habe Erfahrungen mit einer schwachen Blase gemacht. Häufig
sei die Prostata schuld am Harnverlust. Für die potenzielle
Kundschaft stellt die Firma geschlechterspezifische Produkte her -
«an die männliche Anatomie optimal angepasst», wie es heißt.