Noch keine Einigung über Zukunft des Medibus

Frankfurt/Sontra/Nentershausen (dpa/lhe) - Angesichts einer
auslaufenden Finanzierung bleibt die Zukunft der mobilen Arztpraxis
Medibus in Nord- und Osthessen ungewiss. «Der Medibus fährt zunächst

einmal weiter», sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung
(KV) Hessen der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Man sei mit den
regional verantwortlichen Politikern sowie den ortsansässigen Ärzten
in konstruktiven Gesprächen und optimistisch, gemeinsam eine
langfristige Lösung zu finden.

Der Medibus bringt seit Juli 2018 einen Hausarzt an Orte in der
Grenzregion des südlichen Werra-Meißner-Kreises und des nördlichen
Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Es handelt sich dabei um einen
Linienbus, den die Deutsche Bahn zur Praxis umgebaut hat. Die Kosten
für die ursprünglich auf zwei Jahre angelegte Pilotphase lagen bei
rund 600 000 Euro.

Ende des Jahres läuft die Finanzierung aus. Doch die KV wolle den Bus
in der aktuellen Form nicht weiter betreiben, erklärte das
Sozialministerium auf eine Anfrage der AfD im Landtag. Stattdessen
wolle die Vereinigung einen länderübergreifenden Einsatz des Medibus
in Thüringen. «Die Landesregierung befürchtet, dass damit
Versorgungskapazitäten von Hessen nach Thüringen verlagert werden»,
schreibt Minister Kai Klose (Grüne). Land und Kommunen wollten
dagegen die Wirtschaftlichkeit des Projektes durch die Anbindung an
ein bestehendes Gesundheitszentrum in Sontra erhöhen.